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Chicago im Schnelldurchlauf

Nachdem wir, jet-leg geplagt etwas früher als gedacht, aufgestanden sind haben wir uns eine Strategie für die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges überlegt. Und das war schwer, denn Chicago hat einiges zu bieten und wir hatten nur ein paar Stunden Zeit.

Also: Auschecken, Koffer abgeben und raus. Und dann … staunen über die Wolkenkratzer!

Schon gestern abend haben wir uns fast die Hälse ausgerenkt bei dem Versuch die Sptzen der ganzen Türme zu sehen – und das war heute nicht besser.

Vom Hotel aus sind wir mehr oder weniger direkt in Richtung Lake Michigan gegangen. Das Wetter war übrigens jetzt schon relativ warm und feucht. Noch ein Grund mehr sich in Richtung Wasser zu bewegen. Auf unserem Weg kreuzten wir die berühmte „Loop„.

Wir haben uns dann allerdings in Richtung Lake Michigan weitergemacht – die paar Stunden, die wir haben, wollten wir dann doch was sehen.

Ironischerweise war das zuerst wieder Eisenbahn .. 😉

Aber am Grant Park war dan Schluss, dafür gab es dann ein vielleicht dem einen oder anderen bekanntes Bild.

Der „Buckingham Fountain“, auch bekannt aus dem Vorspann der Serie „Eine schrecklich nette Familie“. Sehr schön und um die frühe Uhrzeit auch noch schön leer – fast nur für uns.

Am Lake Michigan entlang ging ein kombinierter Fahrrad- und Laufweg, den sind wir dann in Richtung das Navy Piers spaziert. Bei schon warmen Temperaturen in der Stadt war die frische Brise angenehm.

Auf dem See konnte man sehr viele Segel- und Motorboote sehen. Und sowas hier, was wohl am gestrigen „Memorial Day“ zum Einsatz gekommen ist, denn ab diesem Tag ist das Schwimmen im See erlaubt.

Neben einigen Joggern, einigen Arbeitern und vielen Radfahrern war natürlich auch ein wenig Getier zugegen. Und wir müssen sagen: Die Wildgänse hier haben schon Mut. Diese Gans hier stand unbekümmert mitten auf dem Radweg und zuckte nicht mir der Wimper … bzw. den Federn, wenn die sportlichen Radler mit Tempo vorbeigerast sind und teilweise akrobatisch ausweichen mussten.

Cochones!

So schön der vermutlich recht neue Weg am Lake entlang war, wenn man ein bisschen abseits davon schaut, dann sieht es nicht mehr so neu und sauber aus. Hier am Beispiel der Lake Shore Bridge über den Chicago River, über die wir gehen mussten.

Gibt noch viel zu tun.

Am Navy Yard, einer ehemalige Seebrücke, die jetzt mit einigen Attraktionen versehen neu gestaltet wurde, sah dann alles wieder recht neu und sauber aus.

Später haben wir übrigens gemerkt, dass das Ding vor uns ein funktionierender Brunnen ist, der so gegen 10 Uhr anfängt, auch dorthin wo wir gerade stehen, zu sprudeln. Glück gehabt.

Auf dem Pier gibt es neben Museen, Konzertsälen und vielen Tourismusschiffen (Rundfahrten über den See, am Ufer entlang, etc.) auch ein Riesenrad.

Leider noch zu – zumindest konnten wir diese Reihe hier nicht fortsetzen (bzw. es gab keine weitere Kasse mehr).

So ziemlich alles machte erst so um 10 Uhr aus – wir waren also zu früh. Auch für diesen Ort hier, der uns ja auch interessiert hätte …

Angesichts der eingeschränkten Möglichkeiten haben wir uns entschlossen einfach „nur“ spazieren zu gehen. Was auch schön war, denn bei dem sonnigen Wetter war das echt schön. Die Stille wurde nur von vorbeifahrenden Booten gestört – ansonsten war nix los.

Eigentlich wollten wir uns dann zum Riesenrad aufmachen. Den Plan haben wir aber schnell wieder verworfen.

Bis heute haben wir keine Ahnung, was die Massen an Kindern / Jugendlichen zu bedeuten haben, die den Navy Pier geflutet haben. Die meisten hatten tatsächlich auch sehr formelle Kleidung (Anzug, Kleid, etc.) an. Wenn einer eine Idee hat, was das war – gerne kommentieren.

Viele der Jugendlichen wollten auch Riesenrad fahren, daher war dort schon eine beträchtliche Schlange. Wir haben uns dann spontan umentschlossen und sind in Richtung des sogenannten „Water Taxi“ gegangen, eine Art Fähre, die den Chicago River entlang zur Union Station fährt. Von einem etwas Deutsch sprechenden Angestellten (Vater kommt aus Augsburg) haben wir noch ein Ticket bekommen. „Noch“ deswegen, weil wir schon befürchtet haben, dass die Kindermassen auch dort einschlagen werden.

War nicht so – wir waren die einzigen auf dem Boot. 🙂

Die Fahrt kostet 8 Dollar pro Person und dauert etwa 15 Minuten bis zur „Endhaltestelle“. Und man fährt schön gemütlich den River hinauf und sieht links und rechts die beeindruckenden Hochhäuser Chicagos.

Sehr cool. Auf dem Wasser war auch eine Gruppe von etwa 20 Kayakfahrern, die an den vorbeifahrenden Booten das Fahren in Wellen geübt haben. Leider hat keiner zu unserem Amüsement eine halbe Eskimorolle gemacht.

Nach dieser kleinen Bootstour hat sich langsam Hunger eingestellt und passenderweise haben wir in einer Nebenstrasse eine Reihe von Food Trucks entdeckt. Sehr cool.

Jens hat sich bei diesem hier ein „Grilled Cheese“ geholt, Meike ein Sandwich mit Putenbrust.

Ersteres war sehr lecker, bei Meike war allerdings Putenbrust mit leichtem Flaum drauf. Da wurde anscheinend etwas ältere Wurst verwendet. Das sofort reklammierte Ersatzsandwich hatte dafür gefühlt eine komplette Pute drauf – das reicht auf jeden Fall bis zum Abendessen …

Nächster Programmpunkt war dann die U-Bahn. Bzw. hier in der Innenstadt die Hochbahn, denn die „L“, was für „Elevated“ steht, fährt hier auf eine Schleife durch die Innenstadt.

Die Haltestelle Quincy Station, an der wir eingestiegen sind, sah seht alt aus. Es gibt natürlich auch neuere Stationen, diese ist aber eine der ältesten und wurde 1897 erbaut. Viel Holz und Metall, alles fühlte sich an wie aus Filmen wie „Der Clou“ oder sowas in der Art.

Die „Brown Line“ mit der wir dann gefahren sind, rumpelte heran und brachte uns dann in den Norden von Chicago, wo wir im Internet einen Craft Beer Laden gefunden haben, bei dem wir uns für die Zugfahrt verpflegen wollten.

Beim Aussteigen gab es noch ein paar Probleme, denn der Ausgang der Station mündete in einem Food Court / Einkaufszentrum und wir haben uns echt schwer getan auf die Strasse zu finden. Aber dank Google fanden wir schon kurz darauf den Craft Beer Dealer und standen vor der Qual der Wahl.

Das war einer von 3 Gängen, die nur Bier hatten. Nach etwa 20 Minuten fanden wir auch heraus, dass man sich von einem Regal in der Ecke Einzelflaschen nehmen konnte (die Alternativen wären Sixpacks gewesen), so konnten wir uns verschiedene Biere aus der Region aussuchen, die wir dann auf der Fahrt verkosten können.

Mit dem Bus ging es dann quasi direkt zum Hotel. Dort dann die Koffer abholen und zu Fuß zur Union Station gehen.

Knappe 10 Kilometer gelaufen, viel gesehen – Chicago sieht echt interessant aus und wir würden den ersten Eindruck gerne noch in einem späteren Urlaub vertiefen.

Aber jetzt geht es mit dem Zug nach Whitefish, Montana. 31 Stunden Eisenbahn – mal schauen, wie das wird …

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