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Sakai Wien

Nachdem wir uns von dem Spaziergang in der Hitze etwas runtergekühlt haben, haben wir ein Platz zum Abendessen gesucht. Vorzugsweise mit der Möglichkeit online zu reservieren, da wir keine Lust hatten, den Abend herumzulaufen und einen freien Tisch für 3 Personen (Markus ist mit von der Partie) zu suchen. Grund: Das Wetter!

Nachdem unsere Suche von Erfolg gekrönt war, belohnten wir uns mit einem Gratis-Bier (wegen Status bei Accorhotels) an der Hotelbar. Wo wir die einzigen waren.

Sind halt besondere Zeiten – neben uns waren noch 2 Tische im Hotel-Restaurant belegt und sonst nix.

Wir machten uns wieder auf zur Haltestelle der Linie D, wo uns einer der alten Wiener „Bims“ vom Typ E mitnahm. Diese Züge sind spannend, denn sie bestehen in der Regel aus einem Triebwagen und einem angehängten Beiwagen. Der im Winter auch oft ohne Heizung unterwegs ist. Und im Sommer ohne Klimaanlage.

Wir setzten uns, vorschriftsmäßig mit Maske, rein und fuhren am Belvedere und dem Schwarzenbergplatz vorbei zur Wiener RIngstraße.

Das Wetter war erwartet schlecht. Blöd, dass es dabei nur wenig Abkühlung gab, sodass es einfach nur feucht-schwül wurde und sonst nix.

Nach einmal Umsteigen kamen wir an unserer Zielhaltestelle „Lederergasse“ an und mussten noch eine Ecke laufen. Glücklicherweise hat der Regen nachgelassen, sodass wir nicht rennen mussten. Oder einen Regenschirm bemühen.

Auf dem Weg lag eine Bierhandlung, das Biergreissler. Mit einer kurzen und einfach formulierten Einstellung dem Ladendiebstahl gegenüber.

Wir ziehen es ja vor für unser Getränk zu bezahlen. Daher hatten wir auch keine größeren Probleme mit dem vorzüglichen Sapporo, auch wenn Markus und Meike eher wenig bis gar nix getrunken haben. Beide hatten noch genug von gestern.

Im Sakai gibt es sowohl die Möglichkeit á la carte zu bestellen, als auch ein Kaiseki Menu zu bestellen. Was natürlich für Meike und Jens eine gute Gelegenheit darstellte, die Küche auszuprobieren. Also her mit den 7 Gängen für 70 Euro. Die verlockende Sake-Begleitung haben wir aber sicherheitshalber nicht in Anspruch genommen.

Erster Gang war eine kalte Melanzinisuppe mit einem Spieß von gebackener Avocado und Garnele. Einfach, durch die kalte Suppe schön frisch und ein schöner Einstieg in das Menu.

Ach so: Wer nicht Österreichisch kann … Melanzini = Aubergine! 😉

Zweiter Gang: Vorspeisen der Saison. Dabei gab es eine Tempura-Lotusblüte in der Mitte. Dann scharfe Garnelen mit Kombu (oben links), ein Algensalat mit Brokkoli (oben rechts), ein Pilz-Fisch-Cake (unten rechts) und ein Stück Mango, Melone und Sashimi mit süßem Dressing (unten links).

Kunstvoll, viel Geschmack – sehr an Japan erinnernd.

Danach hatte Jens Sashimi von der Gelbschwanzmakrele und einer Wasabi-Sauce. Das Ganze wurde am Tisch abgeflämmt. Sehr einfach im Grunde genommen aber sehr fein!

Dann etwas kunstvoller: Mit einer Garnelen-Farce gefüllte Zucchini und gebackener Tofu mit einer Muschel.

Geschmacklich spannend, aber die Farce war auch überraschend scharf.

Danach ein Klassiker aus der Izakaya-Küche: Frittiertes Gemüse mit einem Fisch-Cake.

Das war dann eben nix dolles, aber sehr passend zum Bier. Und handwerklich auch gut, wenn auch nicht ganz Kaiseki-Style.

Das wurde dann bei der Jakobsmuschel mit Weinsoße anders.

Hier war die Jakobsmuschel allerdings etwas trocken – das war schade.

Als Abschluss dann Chirashi Sushi Don – eine Schüssel mit Sashimi auf Reis.

Das Sashimi war mariniert, was teilweise etwas stark war. Beim Sashimi war auch Uni dabei, also Seeigel-Innereien. Die waren nicht so gut wie in Fukuoka aber wesentlich besser als beim letzten Mal in Tokyo.

Alles in allem ein schönes Essen. Was auch hervorzuheben ist: Der Service war sehr gut und man sitzt im Restaurant in kleinen Separees und kann sich so relativ ungestört unterhalten und hat nicht die Störgeräusche eines großen Raums.

Nach dem Essen haben wir uns dann relativ schnell von Markus verabschiedet, einerseits wegen dem Regen, andererseits weil gerade eine Tram ankam. Was, im Nachhinein ist man ja immer schlauer, Blödsinn war, denn wir mussten beim Umsteigen 15 Minuten auf die nächste D warten. Glücklicherweise mit einem Dach über dem Kopf.

Aber ein schönes Abendessen und wer in der Nähe ist: Da kann man wirklich gut japanisch essen!

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