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Wanderung 6. Etappe RheinBurgenWeg Winningen – Koblenz

Da die Entfernungen zu den Etappen des RheinBurgenWeges immer länger werden, haben wir uns entschlossen wieder einmal ein Wochenende am Rhein zu verbringen. Aufgrund der Etappen wählten wir Koblenz als Standort – einerseits, weil die nächste Etappe nach Koblenz führt, andererseits weil das dortige Mercure-Hotel zur Accor-Gruppe zählt, wo wir immer noch einen Gold-Status haben und somit Vorteile (Upgrade, Gratis-Getränk) haben.

Samstags vormittags (Jens hatte am Abend davor noch ein Whisky-Tasting) ging es dann über eine volle A 3 und eine recht leere A 48 nach Koblenz.

Unser Hotel an der Rhein-Mosel-Halle hat den Vorteil einer Tiefgarage, in der wir unser Auto geparkt haben.

Und dann ging es durch das noch nicht vollständig erwachte Koblenz zum Hauptbahnhof.

So Sticker sind ja immer witzig, selbst bei so einem ernsten Thema wie Nazis.

Mit der Moseltalbahn, die wir vor 2 Wochen in die andere Richtung benutzt hatten, ging es dann nach Winningen.

Vor Koblenz Güls ging es über die Mosel. Über die Gülser Eisenbahnbrücke würden wir später wieder zurück gehen, denn die 6. Etappe geht hier entlang.

In Winningen stiegen sehr viele Leute aus, die vermutlich auch alle im Moseltal wandern wollten.

Wobei viele im direkt neben dem Bahnhof befindlichen Fahrrad-Verleih doch eher mit dem Rad an der Mosel entlang fahren wollten. Mountainbiker waren die Meisten jedenfalls nicht.

Wir dagegen gingen durch den kleinen Ort einen kurzen Fußweg zum RheinBurgenWeg und los geht es mit der nächsten Etappe.

Trotz der bedrohlichen Tierwelt, die hier als Wachen eingesetzt werden, war das ein sehr schöner Weg durch den noch etwas verschlafenen Ort.

Und Zack waren wir wieder bei schönstem Wetter in den Weinbergen zwischen den Reben.

In guter Tradition der bisherigen Etappen ging es dann allerdings bergauf. Zuerst auf den schon bekannten kleinen Aufstiegen an den Schiefermauern entlang.

Dann ging es allerdings steil bergan. Die Gemeinde hat hier ein paar Reben gekauft und diese entwurzelt und zu einem kleinen Weg umfirmiert. Auf 100 Metern Weg ging es hier 62 Meter hoch, was einer Steigung von 31,8° entspricht. Und das in der Sonne im Weinberg.

Oben angekommen aber, wie ebenfalls so oft, ein schöner Ausblick. Und eine Bank, was auf dieser Etappe häufig vorkommen sollte.

Nach einer kurzen Trinkpause ging es weiter. Die für die Mosel so typischen Steillagen machen eine maschinelle Unterstützung sehr schwierig – vielerorts gibt es nur die Unterstützungen durch die sogenannten Monorackbahnen. Ansonsten ist alles Handarbeit.

Da Winningen auch „Das Tor zur Mosel“ genannt wird (oder sich selber so nennt) und wir Moselabwärts gingen, verließen wir langsam die Weinberge und gingen in die bekannten Felder über.

Und kurz danach gingen auch die Felder in den Koblenzer Vorort Güls über. Nach 4 Kilometern wurde dann auch die Moselstrecke überquert (und glücklicherweise ein Zug abgepasst).

Ansonsten sind Ortschaften ja eher nicht so schön anzusehen. Weswegen die Wegführung hier auch am Ortsrand entlang über die Winninger Straße führt.

Und dann vorbei an den uns bislang völlig unbekannten Seepfadfindern zur Mosel führte.

Gut, es ist nicht der Rhein, aber immerhin ein Fluss. Auf dem sehr viele Menschen mit Booten, Standup-Boards und anderen schwimmfähigen Dingen unterwegs waren. Sah sehr entspannend und damit verlockend aus.

Dann, wie vorher schon erwähnt, die Eisenbahnbrücke von Güls. Auch hier: Genau in dem Moment, wo wir über die Brücke gehen wollten, kam ein Zug. Als würden die auf Jens warten …

Hinter der Brücke führte der Weg spannenderweise nicht weiter zum Rhein, sondern wieder Moselaufwärts zurück am Ortsteil Karthause vorbei. Wo anscheinend jemand alte Schulbücher nicht mehr brauchte.

Die ersten Meter hier gingen durch eine Art Kleingartensiedlung und wir waren froh, dass uns an dieser Stelle niemand entgegen kam. Der Weg war schon ziemlich schmal.

Oben angekommen führte der Weg an der Kante zur Mosel hin entlang. Die Häuser hier sind sicherlich nicht für einen Apfel und ein Ei zu bekommen, soviel ist sicher. Obwohl man auch Fan des Brutalismus sein muss, um die Beton-lastige Umgebung zu mögen.

Der Ausblick von den Häusern direkt an der Mosel-Kante war aber … ganz ok so.

Der Weg führte, stetig ansteigend, weiter an der Mosel entlang und bog dann nach Osten ab in Richtung Rhein.

Die Strecke bis zum Rhein war dann vorwiegend ein Waldspaziergang. Nur unterbrochen durch diese, recht wackelige, Brücke über die Hinstückhöhenstraße.

Der Wanderweg wurde hier auch leider von vielen Mountainbikern verwendet, die teils dich sehr halsbrecherisch an uns vorbei fuhren. Mit Kopfhörern sollte man hier nicht wandern, ansonsten ist ein Unfall vorprogrammiert.

Im Wald haben wir noch ein kleines Ausflugslokal gefunden, welches wir für einen letzten „Tankstopp“ genutzt haben.

Und etwa 2 Kilometer weiter waren wir auch schon wieder am Rhein und dem Ziel der heutigen Etappe: Dem Rittersturz.

Der Rittersturz ist ein wunderbarer Aussichtspunkt, welcher aber bis 1974 ein Hotel beheimatete. Und das hatte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, denn hier fand die sogenannte „Rittersturz-Konferenz“ statt, bei der die Regierungschefs der westlichen Besatzungszonen mehr oder weniger beschlossen die 3 Zonen zusammen zu legen und somit die BRD zu gründen. Oder der Gründung Vorschub zu leisten.

Der Nachteil dieses Ortes, wandertechnisch, ist: Hier führt keine große Straße lang. Also auch kein Bus und erst Recht keine Bahn. Bedeutet: Wir müssen noch etwas zu einem ÖPNV-Anschluss laufen. Die Alternative war zur nahen Koblenzer Brauerei (ehemalige Königsbacher Brauerei) zu gehen, was allerdings, da wir vor dem Abendessen nicht so viel Lust auf Bier hatten und außerdem 1 Kilometer länger gewesen wäre, verworfen wurde.

Also auf direktem Wege hinab nach Koblenz.

Gleich der erste Blick in die Zivilisation war … so, wie Koblenz abseits der touristischen Gebäude eben aussieht.

Kurz nach der hier kreuzenden B9 kam allerdings die CGM Arena in Sicht, die ehemalige Sporthalle Oberwerth.

Und hier fuhr ein Bus ab, welcher uns in die Nähe unseres Hotels beziehungsweise unseres Autos in der Tiefgarage unter dem Hotel bringen würde.

Und nach ein paar Minuten Busfahrt und ein paar weiteren Minuten zu Fuß kam auch schon die Halle, das Mercure und das Musik-Festival „Bier gegen Rechts“ vor unserem Hotel in Sicht.

Eine sehr schöne Wanderung und Etappe – Abwechslungsreich und nicht allzu anstrengend. Auch wenn sich Jens am Ende doch wieder einen kleine Wolf gelaufen hat, dies aber erst nach der Busfahrt gemerkt hat. Also lag es an der Busfahrt und nicht am Wandern … 😉

Statistik:

  • Gelaufen am 14.08.2021
  • Dauer 4:00 Stunden
  • 13,9 Kilometer mit 292 hm

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)


Nachtrag: In Zeiten von Corona haben wir, damit uns nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt, Ende März 2020 dazu entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Dies bedeutete auch, dass wir uns für eine Abwechslung entschieden haben, die 1. spontan möglich ist und 2. uns nicht in die Nähe von Menschen bringt bzw. die Möglichkeit bietet, den gebührenden Abstand zu halten.

Beides haben wir durch spontane (beruflich wie wettertechnisch) Wanderungen gefunden, die wir hier bloggen wollen.

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