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Zwischen Biergarten, Schiff und Weinhängen

Nach dem gestrigen Abend war (mal wieder) ein gemütliches Ausschlafen angesagt. Frühstück hatten wir im Hotel vorausschauend gar nicht erst mit gebucht, also gab es keinen Grund aufzustehen. Also, bis auf das schöne Sonntags-Wetter. Welches wir, nachdem wir die Vorhänge auf gemacht haben, entdeckt haben.

Also raus aus den Federn und schauen, wo uns unsere Füße so hintreiben. Die eigentliche Idee war ja, die nächste Etappe des RheinBurgenWeges zu gehen, da hielt uns aber Jens Wolf und ein paar weitere Blessuren ab. Also Plan B oder besser gesagt Plan M, denn im Internet hatten wir uns eine Bootstour an der Mosel ausgesucht, welche von Koblenz aus regelmäßig starten.

Unser Weg führte uns mehr oder weniger die gleiche Strecke wie gestern Abend. Nur dieses Mal hatten wir vom Zimmerfenster aus gesehen, dass die Tore im kurfürstlichen Schloss offen waren. Also nix mit „an der Straße entlanggehen“, sondern „ab durch den Garten“.

Das kurfürstliche Schloss beherberg heute diverse Bundesbehörden wie das Hauptzollamt oder das Beschaffungsamt der Bundeswehr. Gibt schlechtere Arbeitsplätze, so direkt am Rhein.

Der Bereich am Rhein wurde zur Bundesgartenschau 2011 erneuert und sieht dementsprechend, wie wir ja gestern Abend schon bemerkt hatten, sehr neu und schön aus.

Nachdem wir unsere Tickets für die Mosel bei der Personenschifffahrt Gilles (wollte schon immer mal ein Wort mit 3 „f“ schreiben) gekauft haben, gab es noch etwas Freizeit bis zum Ablegen um 1 Uhr.

Also haben wir uns, da uns der Innenhof gestern Abend so gut gefallen hat, auf den Weg zur Basilika St. Kastor gemacht und sind dort ein wenig herumspaziert.

Eine sehr schöne und vor allem ruhige Anlage, so gleich neben der doch recht, in Corona-Zeiten fast schon unangenehm, vollen Promenade.

Weiter in Richtung Deutsches Eck, wo dieses Mahnmal an die ehemalige Trennung der beiden deutschen Staaten erinnerte.

Ursprünglich war das „Deutsche Eck“ nach einer nahegelegenen Niederlassung des Deutschen Ordens so bezeichnet. Danach wurde es vor allem wegen des 1897 errichteten Reiterstandbildes von Wilhelm I. bekannt. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Standbild allerdings zerstört und von 1953 bis 1990 diente sein Sockel als „Mahnmal der Deutschen Einheit“. Übrig geblieben vom Original-Standbild ist übrigens nur der Kopf, der ab und zu im Mittelrhein-Museum ausgestellt wird (Angeberwissen aus einer Folge „Wunderschön“ im WDR)

Da dessen Zweck nach der Wiedervereinigung erfüllt war, wurde 1993 nach einigem Hin- und Her  eine Nachbildung der ursprünglichen Skulpturengruppe wieder auf dem Sockel platziert. Heute ein Touristenmagnet Koblenz und wohl eines der meistfotografierten Denkmäler in Koblenz.

Wir kannten das ja schon und sind deswegen an der Mosel entlang gegangen und … oh, ein Biergarten?

Na gut, wir sind ja quasi im Urlaub und haben morgen frei – also rein und ein Mittagsbierchen getrunken. Der Biergarten war am Ende sehr, sehr voll, was aber auch an dem direkt daneben liegenden Wasserspielplatz für Kinder liegen kann. Eigentlich ein geniales Konzept: Die Kinder können herumspielen und die Eltern können im Biergarten sitzen.

Das Bier war allerdings … naja. Generell ist das Thema „Craft Beer“ an Koblenz bis jetzt vorbei gegangen, hier gibt es entweder Bitburger oder eines der Pseudo-Craftbeers von Bitburger (Craftwerk) oder Koblenzer Bier (vormals Königsbacher). Wie gesagt: Naja!

Dann „drohte“ aber die Moseltour, also nix wie auf und ab zum Anlieger Nummer  8, wo unser Schiff 30 Minuten vor Abfahrt liegen sollte. Lag es auch schon und alle Plätze draußen waren belegt. Super.

Meike findet ja überall was positives und war dementsprechend mit den Fensterplätzen drinnen auch zufrieden.

OK, so ganz schlecht waren sie nicht. Das einzige war, dass die Mitfahrer sehr anstrengend waren. Eine große Gruppe von ca. 20 – 25 Personen, die wohl der Meinung war, dass die Maskenpflicht für große Gruppen nicht gilt war nur eines von vielen Beispielen.

Aber immerhin konnte man raus schauen, sofern niemand vor dem Fenster steht und telefoniert. Oder raucht.

Aber dann ging es los und vorbei am Kaiser rein in die Mosel.

So eine Flussfahrt hat ja was entspannendes und wir haben in der Tat hier überlege, ob wir nicht mal so eine Flusskreuzfahrt ausprobieren wollen. Bislang war uns ja das Konzept auf einem Schiff mit einer größeren Gruppe von Menschen eingepfercht zu sein, sehr suspekt. Alternativ machen wir einfach einen Bootsführerschein und kaufen uns ein Boot. Wenn das mit dem Banküberfall klappt …

Nach einer Schleusenfahrt waren wir dann auch wirklich auf der Mosel, welche wie schon bei der Wanderung gesehen, sehr voll war.

Anscheinend gibt es sehr viele Menschen, die hier ein Boot haben. Keine Ahnung, ob die Mosel nicht so stark mit Berufsschiffern belegt ist, aber es waren unglaublich viele große und kleine Boote unterwegs.

Der weitere Weg wurde mit einem Eiskaffee bzw. einer Eisschokolade sowie ein paar Bieren genossen. Die Gruppen beruhigten sich auch teilweise. Nur die Gruppe Russen, deren Damen sich kurz nach diesem Foto genau vor unserem Fenster für eine Instagram-Selfie-Arie 10 Minuten lang in Post warfen, waren teilweise anstrengend. Dafür achtete die ganze Gruppe wiederum eisern auf die Maskenpflicht im Inneren. Man kann eben nicht alles haben.

Nach einer Weile war Winningen erreicht. Womit wir diesen Ort innerhalb von 2 Wochen zu Fuß, mit dem Auto, der Bahn und dem Schiff angesteuert haben. War so auch nicht geplant.

In Winningen dreht das Schiff, man kann ein- oder aussteigen (machten auch einige) und dann geht es zurück nach Koblenz.

Auf dem Rückweg lag unser Fenster auf der Seite, die wir gestern noch gewandert waren. An dem Haus links im Bild führte beispielsweise der steile Anstieg entlang.

Steillage!

Der weitere Teil war, wie schon bei der Wanderung, eher unspektakulär. Also quatschten wir einfach nur und genossen die vorbeiziehenden Boote und Badende.

Kurz hinter der Eisenbahnbrücke in Güls tauchte dann dieses Haus an einer kleinen Marina auf.

Das ist das Fährhaus, wo wir heute Abend essen werden.

Und gut, dass wir noch viel Zeit hatten, denn als nächstes standen wir im Stau an der Schleuse und das für etwa 30 – 40 Minuten. Was uns einen netten Einblick in die direkt an der Mosel liegenden Häuser verschaffte.

Eigentlich ein schöner Wohnort – keine Ahnung was hier ein Haus oder eine Wohnung kostet.

Nachdem die Schleusenfahrt endlich möglich war, kamen wir dann auch bald danach wieder in Koblenz an und verließen das Schiff.

Immerhin waren die meisten hier so intelligent, eine Maske zu tragen. Uns ist es ja fast ein bisschen egal, denn wir sind beide voll geimpft, aber es waren auch viele ältere Menschen und Kinder da und bei denen ist das ja eine andere Sache.

Aber gut, muss jeder selber wissen.

Im Hotel dann: Duschen, Umziehen und den überraschend erhaltenen Weingutschein eingelöst, den wir erhalten haben, weil wir auf ein Austausch der Bettwäsche und der Handtücher verzichtet haben (macht auch keinen Sinn bei 2 Nächten).

Und dann ab in das bereitstehende Taxi zum Abendessen

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