Zum Inhalt springen

Ab zum Vulkan

Es gibt ja so einige Dinge, wo wir merken, dass wir durchaus privilegiert sind. Eine davon ist, dass wir zusammen oft und viel durch die Weltgeschichte reisen können und dürfen. Durch diese Reisen haben wir auch ein gewisses Wissen über die Welt der Bonusmeilen, Vielflieger-Status und sonstige Features der diversen Fluggesellschaften erlangt, die uns ja auch schon an der einen oder anderen Ecke geholfen haben (wir denken zum Beispiel an die spontane Buchung eines Fluges von Bangkok nach Düsseldorf nachdem der Taifun Hagibis uns einen Strich durch die Rückreise-Rechnung gemacht hat).

Daher sind wir inzwischen seit 2014 im Bonusprogramm der griechischen Linie Aegean Airlines Mitglieder, weil man dort damals relativ einfach den Gold-Status der Star Alliance Gruppe erlangen konnte. Und seitdem verteidigen wir diesen Status durch passende Buchungen oder, während der ersten Corona-Zeit, dadurch, dass Aegean diesen Status kulant verlängerte.

Diese Verlängerung steht für 2022 wieder an und die dazu nötigen Flugmeilen können mit beliebigen Fluggesellschaften der Star Alliance erreicht werden. Wenn man allerdings 4 Flüge mit Aegean macht, braucht man nur noch halb so viele Meilen und genau das ist in der Regel unser Plan. Da Griechenland uns generell sehr gefällt, verfolgen wir in der Regel den Plan: Via Athen zu einer griechischen Insel fliegen, so die 4 Flüge abhaken und den Rest über andere Reisen erreichen. So haben wir das 2019 mit Kreta gemacht und 2017 mit Santonini.

Da es zu letzterem wieder sehr günstige Flüge gab und wir uns dort sehr wohl gefühlt haben, fiel unsere Wahl wieder auf die kleine Insel in den Kykladen. Erst Recht weil durch die weltpolitische Lage gerade weniger chinesische und russische Reisegruppen dort zu erwarten waren, die uns beim letzten Besuch am häufigsten gestört hatten. Also buchten wir die Flüge von Düsseldorf, ein kleines Boutique-Hotel und ab ging es an einem sonnigen Donnerstag auf die Autobahn Richtung Düsseldorf.

Dort hatten wir wieder unser Lieblings-Parkhaus T7 gebucht und konnten so einfach durch eine Gruppe von Rauchern (keine Ahnung, wer eine Raucherzone direkt an so einen Verbindungsweg legt) ins Terminal zum Check In gehen.

Aegean fliegt in Düsseldorf nicht von den Gates des Flugsteigs A, so wie unsere häufig verwendeten Flüge mit LOT, SAS oder Lufthansa, sondern von B. Dadurch konnten wir auch die dort befindliche Hugo-Junkers-Lounge besuchen. Sagen wir mal so: Das nächste Mal gehen wir wieder zur Lufthansa-Lounge, denn hier fanden wir es wieder Mal sehr laut, sehr eng und die Getränke- bzw. Speisenauswahl war … spartanisch.

Gut, dafür kann man dem Treiben auf dem Vorfeld zuschauen und so auch die Zeit bis zum Boarding verbringen.

Nach der Erfahrung mit SAS beim letzten Mal neigen wir aktuell noch zu einem über-pünktlichen Erscheinen am Gate, auch wenn das bislang immer bedeutet, dass wir Minimum 10 Minuten warten und herumstehen müssen. Und dabei den ganzen Menschen zuschauen müssen, wie sie sich immer näher an den Schalter schummeln wollen, weil sie auf jeden Fall schnell an Bord müssen, da ja bekanntlich sonst ihr Platz weg ist oder so …

Fluggerät war heute eine relativ neue A320. Und wir konnten diese Mal sogar gaaaaaanz weit vorne sitzen, denn durch unseren Gold-Status bei Aegean haben wir 4 Gutscheine für einen Upgrade in die Business Class. Und den haben wir hier eingesetzt!

Für den 3 Stunden Flug war das mehr als ausreichend, wäre die Economy aber auch gewesen. Haupt-Feature der Business Class ist ja in Europa, dass man einen garantiert freien Mittelplatz hat.

Und man bekommt Essen. Nicht, dass man bei einem Flug von 3 Stunden Gefahr laufen würde zu verhungern.

„Boarding completed“ und auf ging es in Richtung Süden.

Nachdem wir die Reiseflughöhe erreicht haben, gab es auch das überraschend gut schmeckende Essen: Ein Salat mit Hühnchen, Granatapfelkernen und Linsen. Und eine Hühnerbrust mit Feta überbacken sowie Kartoffelpüree. Käse und ein Schokoladen-Ganache waren der Abschluss. Dazu einen Roditis 10³ von der Peleponnes, genauer Aigialeia. Spannende Rebsorte „Roditis„, denn sie wird meistens in Retsina geblended und selten als eigenständiger Wein ausgebaut.

Dem Thema „Wein“ würden wir uns in diesem Urlaub wieder was intensiver widmen, dazu aber später mehr.

Vorerst genossen wir den Flug, ein paar Filme auf Handy und Tablet und die Aussicht. Und schon bald kam die griechische Halbinsel in Sicht und der Anflug auf Athen begann.

Nach einer Schleife dann die sanfte Landung und ab ging es durch den Finger in den, für uns immer noch sehr schönen weil klar strukturierten, sauberen und effizienten Flughafen Athen.

Die Flüge zu den Inseln werden oft als Bus-Gate abgefertigt und da wir ein paar Minuten Verspätung hatten gingen wir direkt runter zu den Bussen und reihten uns in die Schlage ein.

Eigentlich hätten wir auch durch unseren Gold-Status als erste einsteigen können, doch was das für einen Sinn bei einem Bus macht, hat sich uns noch nie erschlossen. In der Regel stehen nämlich die, die als erste in den Bus einsteigen, in der Ecke und kommen als letzte wieder raus.

So oder so ging es dann zum Flugzeug und die Treppe rauf zu unseren Plätzen. Bus-Gates mit der Rundfahrt über den Flughafen und das Boarding über die Treppe gefällt gerade Jens sehr, denn so sieht man einfach mehr.

Sitzplätze dieses Mal in der ersten Reihe. Beinfreiheit de luxe!

Sehr wichtig auch: Wir haben unsere Koffer entdeckt, wie sie verladen wurden. Durch die Verspätung von Düsseldorf war das nämlich schon recht knapp – hat aber alles, wie man sieht, funktioniert.

Und dann ab in Richtung Santonini!

Zu Essen gab es auf diesem kurzen (30 Minuten) Flug auch wieder etwas.

Und schon sahen wir die Kaldera von Santorini im Fenster. Das wir auf der richtigen Seite saßen war übrigens kompletter Zufall.

Gute Landung nach einem spannenden Anflug und ab zum neuen Gebäude. Bei unserem letzten Besuch stand das noch nicht …

Aegean hat hier einen besonderen Service. Die Gäste der Business Class bekommen für den laaaaaangen Weg zum Terminal einen eigenen Bus.

Ist schon cool, aber im Ernst: Das könnte man auch gehen. Aber gehört halt für manchen mit dazu und wir lehnen sowas ja auch nicht ab.

Das neue Gebäude wurde in Zusammenarbeit mit Fraport gebaut und ist wirklich brand-neu (Eröffnung 2021). Und so standen wir dann und warteten auf unsere Koffer.

Die kamen dann auch recht bald beziehungsweise unsere „Priority“-Koffer kamen mehr oder weniger zeitgleich mit dem Bus der anderen Passagiere, sodass wir vom Band weg gingen als die „Mengen“ in Richtung Kofferband eintrafen.

Wir hatten im Voraus einen Transfer zu unserem Hotel, dem Remezzo Suites im kleinen Ort Imverovigil etwas außerhalb vom der Hauptstadt der Insel, gebucht. Unser Fahrer wartete auch schon auf uns und brachte uns über die kleinen Straßen zu einem Parkplatz so 50 Meter von dem Hotel entfernt. Dort kommt man nämlich nicht direkt hin, sondern man muss einen kleinen Pfad entlang gehen und steigt dann einige Treppen hinab. Wie viele Hotels hier liegt unseres auch am Kraterrand, um so einen schönen Blick auf die untergehende Sonne zu haben.

Auf besagtem Parkplatz wurden wir auch schon von Antigone erwartet, einer kleinen, energiegeladenen Griechin die gemeinsam mit Christina und Vassilis, die wir noch später kennenlernen durften, hier den Laden schmeißt. Und man wird gleich super herzlich willkommen geheißen, an einen kleinen Tisch mit Blick auf die Kaldera gesetzt und bekommt erst einmal einen Wein.

Danach wurde uns alles erklärt, wie das hier abläuft und wo alles ist. Zusätzlich haben wir Ideen und Aktivitäten (gefühlt) für die nächsten 2 Monate bekommen und Handynummern („für den Notfall, könnt ihr immer anrufen, wir wohnen alle in der Nähe und haben Autos!“) und so weiter.

Ab dem Zeitpunkt haben wir richtig gemerkt, wie wir runter kamen – der Urlaub kann beginnen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.