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The Athenian House Fira

Nachdem wir uns im Hotelzimmer etwas von dem vollen Bus erholt hatten, sollte eines der kulinarischen Highlights dieses Urlaubs folgen: Ein Besuch im Restaurant „The Athenian House“ gleich um die Ecke.

Zuerst mussten wir aber noch unsere Reservierung bestätigen lassen und da auf Mails niemand geantwortet hatte, übernahm das Antigone für uns. Also stand dem Gourmet-Essen nichts mehr im Wege und wir machten uns ein paar Minuten vor der Zeit auf zum Restaurant.

Das mit dem „ein paar Minuten früher zum Restaurant gehen“ stellte sich auch als gute Idee heraus, da der direkte Weg … nicht so leicht zu finden war. Also ging es für uns ein wenig hinauf und hinab.

Aber irgendwann standen wir dann am Eingang des 2015 eröffneten Restaurants. Inhaber sind Yiannis Baxevanis und der französische Koch Jerome Serres, beide mehrfach mit Michelin Sternen ausgezeichnet.

Durch gute Sponsoren und Verbindungen zu den lokalen Produzenten können sie hier eine moderne griechische Küche kochen und müssen dabei nicht so sehr auf die Kosten achten.

Das Menu ist immer noch nicht günstig, aber wie so oft bezahlt man ja vor allem die Location mit. Was in unserem Fall, da Antigone wohl ein paar Fäden gezogen hatte, ein Ecktisch mit Blick auf das Meer war.

Schon schön!

Dann begann das Essen, wie üblich, mit etwas selbstgebackenem Brot.

Soweit, so gut. Allerdings stellten sich hier die ersten sprachlichen Schwierigkeiten ein, denn wir hatten in der Karte ein „Wine Flight“ gesehen und dachten, dass dies die Weinbegleitung wäre. War es nicht, denn wie bei einem „Beer flight“ kamen hier alle 3 Weine zeitgleich an den Tisch. Da wir auch nicht aufgepasst hatten hatten wir auch nur ein „Flight“ bestellt, also 3 Gläser Wein für 2 Personen. Dies wurde dann auch gleich korrigiert und ein zweites geordert. Was wiederum zu Folgeproblemen führte, denn der Tisch war einfach zu klein.

Am Ende konnten wir aber die 3 Weine genießen, die übrigens alle aus indigenen Trauben hergestellt wurden. Und das Essen genossen wir sowieso.

Begonnen wurde mit einem wunderbaren Anchovis-Tarte. Einfach und doch sehr fein.

Bei Meike, die ja nicht so Fan von Anchovis ist, gab es dafür ein Meze & Ouzo Sorbet. Sehr kreativ und erfrischend.

Danach Kabeljau-Tempura! Auch wieder sehr fein und gleichzeitig doch ein einfacheres Gericht mit dem Fokus auf dem Fisch.

Bei Jens dann Lobster und Reis. Klingt einfach, war aber sagenhaft lecker! Die kleine Langoustine war schön glasig innen und der Sud vollmundig und leicht süß.

So konnte es weitergehen. An den Nachbartischen wurde derweil fleißig fotografiert und hier und da auch schon direkt nach dem Sonnenuntergang bezahlt. Hier scheinen viele her zu kommen, weil man eben einen schönen Blick hat. Und nicht vorrangig zum Essen, so wie wir.

Für uns ging es dann nämlich mit einem Calamari Gyros weiter. Und das war gut so, denn hier zeigte die Küche, wie fein sie arbeiten kann und wie man klassische französische Techniken mit einem griechischen Klassiker kombinieren kann.

Wie üblich haben wir uns auch hier und da sehr nett mit den Bedienungen unterhalten, sofern dies aufgrund der Sprachbarriere eben ging. Und wenn man freundlich ist, dann kommt auch Freundliches zurück: Hier in Form eines Extra-Ganges von der vegetarischen Karte, etwas abgewandelt, weil man unsere Meinung hören wollte.

Eine Trilogie von Rüben mit Fenchel-Mousse und eine Rosmarin Vinaigrette.

Das war sehr vielschichtig und lecker. Wir hatten am Anfang tatsächlich überlegt, dass einer das vegetarische Menu ausprobiert denn die Gerichte hörten sich alle sehr gut an. Aber so konnten wir wenigstens mal etwas probieren – danke dafür an den Chef, der oft an unseren Tisch kam, um mit uns was zu quatschen. Er sprach nämlich sogar etwas Deutsch und freute sich, dies wieder einmal anwenden zu können.

Weiter ging es mit dem „normalen“ (weil bestellten) Menu: Ein Salat aus Ruccola und Erdbeere. Wieder einfach, leicht, gut kombiniert und sehr passend beziehungsweise erfrischend!

Inzwischen war es schon dunkel geworden, weswegen die Qualität der Fotos etwas nachgelassen hat. Und es lag nicht an den wiederholt nachgeschenkten Weingläsern. Nachgeschenkt wurde übrigens, weil wir (Zitat) „so interessiert seien“!

OK, Lamm mit Mousakka! Punkt! Genau so lecker wie es sich anhört beziehungsweise aussieht.

Einzig die Praline mit Lamm-Tartar war irgendwie fehl am Platz, aber schmeckte so alleine auch sehr gut!

Bei Meike dann der erste Gang, der zu verspielt war und auch nicht so ganz unseren Geschmack getroffen hat: Lamm mit Kartoffeln mit einem Bergkäse aus Kreta gebacken.

Da fehlte irgendwas auch wenn wir nicht genau den Finger darauf bekamen, was da fehlte. Dieser Gang war solide aber irgendwie passten der Käse und das Lamm nicht so richtig zueinander.

Mit dem Nachtisch war das aber schon wieder vergessen, denn es gab eine Rosen und Pistazien Millefeuille sowie ein cremigen Flan. Beides sah nach wenig aus, war es aber nicht.

Ein Löffel = 1.000 Kalorien!

Und alle waren lecker. Also die Kalorien meinen wir …

Danach waren wir auch fast die einzigen Gäste im Restaurant und erfreuten uns auch dementsprechender Aufmerksamkeit. Vermutlich kommen hier wirklich selten Leute vorrangig wegen des Essens hin, daher scheinen wir so eine Art „Einhorn-Status“ gehabt zu haben. Schade eigentlich, denn das Essen ist es wirklich wert hierhin zu gehen.

Der Service war, je nachdem an wen man geraten war, zwischen wunderbar und „stets bemüht“. Was aber auch an der Sprache liegen kann.

Wir fanden uns aber sehr gut aufgehoben, umsorgt und von der Küche aufs Beste versorgt. Ein Ort, an dem man gehen sollte, wenn man kreative, moderne und gehobene griechische Küche ausprobieren möchte.

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