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Ein Abreisetag wie immer

Irgendwie tendieren wir an den letzten Tagen unserer längeren Urlaube immer irgendwie keinen Plan zu haben. Dieser Urlaub sollte irgendwie auch keine Ausnahme davon machen, was aber auch am recht wein-intensiven Tag davor liegen könnte. Konjunktiv!

War aber auch heute so.

Es begann damit, dass wir erst einmal ausschlafen wollten, denn die letzten Tage klingelte der Wecker doch recht früh. Und da der Tag auch jetzt nicht das Beste Wetter versprach, wollten wir auch nicht viel Bewegung an der Luft einplanen. Also erinnerten wir uns an einen Ratschlag, den wir bei unserem letzten Besuch in Toronto bekommen hatten: Dem Distillery District.

Der Distillery District ist ein altes Industriegebiet, was aus über 40 Backsteingebäuden besteht und heute ein modernes Stadt-Quartier mit Shops, Restaurants und Veranstaltungsorten ist.

Dorthin kann man gehen oder man fährt mit dem Bus. Wenn man ihn denn findet.

Aufgrund einiger Baustellen gab es diverse unübersichtliche Umleitungen. Und das, wo man die Bushaltestellen schon eh fast gar nicht erkennen kann, denn außer einem an einen Laternenmasten geklebten Schild, erkennt man da gar nix.

Angesichts der Mengen an Menschen im Bus waren wir auch nicht die einzigen, die damit ein Problem haben. Oder die Linie ist generell sehr uninteressant für die Bewohner Torontos.

Direkt neben dem District eine der vielen großen Baustellen Torontos. Wir sind gespannt, wie sich das Stadtbild in den nächsten 10 Jahren verändern wird.

Der Distillery District ist das ehemalige Firmengelände von Gooderham and Worts, die in den 1860er Jahren die größte Destillerie der Welt waren. 1987 wurde die Firma verkauft und das Gelände wurde, nachdem es einige Jahre brach lag, renoviert und unter anderem als Location für Filme genutzt. Seit 2006 gibt es dieses Quartier, was tatsächlich auch unter Denkmalschutz steht, denn hier findet man so viele Gebäude aus der viktorianischen Zeit wie nirgendwo anders.

Viel Kultur, viele Restaurants und Kneipen sowie viele Shops.

Alles in allem recht quirlig und spannend. Aber irgendwie war bei uns die Luft raus und so haben wir nur in den einen oder anderen Shop reingeschaut und sind einfach nur geschlendert.

Gut, bei der Sake Brauerei konnten wir dann nicht „Nein“ sagen und sind rein. Eine Tour haben wir dann aber nicht gemacht, denn irgendwie war im Laden selber nicht ganz klar, wo wir hätten fragen können.

Und ein Sake Tasting war uns dann doch zu viel.

Also weiter an viel Kunst vorbei.

Und einem Laden, wo Meike ihre Menge an Bären-bezogenen Outfits vergrößern konnte.

Dann fing es aber an zu regnen, also suchten wir eine der beiden Brauereien hier auf: Mill Street Brewing.

Eigentlich hatte vor allem Jens gehofft hier ein leckeres Bier-Tasting machen und dabei das Baseball-Spiel sehen zu können. Leider wurden wir in die einzige Ecke des Pubs gesetzt, wo absolut kein TV zu sehen war.

Na gut, konzentrieren wir uns also auf die (überraschend durchschnittliche) Biere der Brauerei.

Und langsam stellte sich auch wieder der Appetit ein, also her mit den Fisch-Tacos (sehr lecker) und den Nachos (auch durchschnittlich).

Da sich aber der Regen nicht verzog und unsere Lust auf Shopping eher gering war, ging es zurück zur Bahn und zum Hotel.

Eigentlich kann man von hier aus direkt mit der Tram fahren. Eigentlich …

Also 1 Kilometer nach Norden und zu einer aktiven Straßenbahn gehen, immerhin regnete es nicht mehr.

Meike wollte dann noch zum St. Lawrance Market, um etwas von der Schokolade der Food Tour als Geschenk zu kaufen. Jens dagegen musste dringend in die keramische Abteilung des Hotelzimmers. Also haben wir uns kurz aufgeteilt und dabei noch ein paar Eindrücke von Downtown Toronto gesammelt.

Im Zimmer dann das Übliche am Abreisetag: Koffer packen, Aufräumen, letzte Lebensmittel essen und dann … natürlich Essen gehen! 😉

Gestern waren wir in Litte Portugal, heute ging es eher in die asiatischen Stadtteile, wo man eine unserer Lieblings-Restaurantart finden konnte: Yakuniku, also „gegrilltes Fleisch“ im Gyu-Kaku Toronto.

Kenne wir aus verschiedenen Ländern, mögen wir sehr. Wenn das Fleisch von guter Qualität ist. Was hier, bei einem gerade von Japanern stark frequentierten Restaurant, der Fall war. Wobei man sagen muss, dass „Gyu-Kaku“ tatsächlich eine japanische Kette ist, die in Japan über 600 (!) Restaurants betreibt.

Genau das, was der Arzt verschrieben hat: Man kann so viel bestellen, wie man will und schafft. Da wir immer noch recht satt waren, konnten wir uns auf etwas teurere Fleischstücke fokussieren und dazu nur was Salat und Edamame essen.

Und, so will es das Gesetzt, ein Kirin trinken!

Sehr schöner kulinarischer Abschluss des Tages. Nichts super spezielles oder handwerklich zubereitetes, aber einfach lecker und sättigend. Und man hat selber in der Hand, dass man nicht zu viel isst – was wir inzwischen eigentlich hinbekommen.

Nach so viel Fleisch brauchten wir allerdings noch was zum getränke-technischen Abschluss, also zum praktischerweise gleich nebenan liegenden Craftbeer Market.

Sehr modern, sehr gut besucht für einen Sonntag Abend.

Obwohl wir uns nicht so sicher sind, ob das Konzept „Wer eine Maß bestellt, darf das Glas behalten“ so gut ist. Auf den Wies´n wäre das auf jeden Fall kein gutes Geschäft.

Hier gab es noch ein paar Craftbiere zu Probieren, wobei wir nicht alt wurden, denn einerseits war unser Kellner super langsam, als er merkte, dass wir nichts zu Essen bestellen wollen. Und andererseits: Wer Kölsch unter „Anomalien“ einordnet soll unser Geld nicht bekommen …

Also ab auf das Zimmer, die letzten Dinge in die Koffer packen und auf die Abreise vorbereite.

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