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Warten auf das Hotelzimmer – Kangerlussuaq style

Direkt nach der Landung wird man in den „internationalen Terminal“ geführt. Oder wie man auch sagen kann: In den 2. Raum des Flughafens, denn das das hier mal eine AirBase war, sieht man an allen Ecken und Enden. Für den täglichen Flug nach Kopenhagen musste eine Security-Schleuse eingebaut werden, denn inländische Flüge haben sowas nicht. Um so spannender war es dann, als wir in den eigentlichen Terminal traten: Alles spartanisch und irgendwie kleiner.

Und überall Menschen mit Outdoor-Gepäck gemischt mit ein paar recht verloren aussehenden Grönländern.

Wir mussten uns erst einmal orientieren (Meike war ja auch erst kurz vor der Landung wieder wach geworden) und suchten unser Gepäck.

Des Rätsels Lösung: Im Erdgeschoss gab es noch einen Raum mit einem etwa 4 Meter langen Gepäckband, auf das nach und nach die Koffer präsentiert wurden.

Hier merkte man gleich, dass der Urlaub anders werden würde. In Grönland gehen die Uhren etwas anders. Auch wortwörtlich, denn hier hat es einen 4 Stunden Zeitunterschied zu Europa.

Apropos Europa: Die dortigen Temperaturen haben wir ja jetzt hinter uns gelassen und so machten wir uns gleich mal raus auf die Aussichtsplattform. Oder die Raucherecke des Terminals. Oder die des Cafes. Oder die des Restaurants im Flughafen. War eh alles das gleiche.

Die Richtungsschilder wurden zum ersten SAS Flug nach Nordamerika mit einen Zwischenstopp hier in Grönland aufgestellt.

Die Temperaturen waren angenehme 9 Grad um 10 Uhr morgens. So ist schon schön.

Unser Hotel, was auch direkt im Obergeschoss des Flughafens liegt und sich einen Flur mit diversen Unternehmen, dem dänischen Militär sowie der Flugsicherung teilt, hatte unser Zimmer noch nicht frei. Und so deponierten wir unsere Koffer in einem weiteren Raum und gingen einfach was spazieren. Nicht, dass wir hier auf etwas zu sehen hofften, aber bewegen wollten wir uns schon mal.

Für heute stand um 13 Uhr eine Tour zum nahen Festlandeis und einem Gletscher auf dem Programm. Aber bis dahin war noch was Zeit.

Gerade für Jens spannend: Dadurch, dass hier quasi das Ein- und Ausfallstor Grönlands ist, sammeln sich hier all diejenigen, die den A330 benutzen wollen. Was wiederum bedeutet: Alle Nase lang starteten und landeten die kleinen Dash-8 Propellermaschinen, was für eine stetige Abwechslung sorgte.

Hier und da war auch eine Bank zu finden, wo wir eine kurze Pause machen konnten.

Weswegen die Pausen aber eher kurz gehalten wurden: In Grönland gibt es sehr, sehr viele Mücken. Wir hatten uns noch gewundert, warum wir einige Passagiere mit Mückennetzen gesehen haben, aber die Erklärung summte ziemlich schnell um uns herum, wenn wir länger als 1 Minuten still standen.

Also weiter gehen. Heute nachmittag würde es hier geradeaus gehen, heute machten wir uns einmal halb um den Flughafen herum.

Durch die Landerichtung hatten wir hier weniger ein Problem, aber auch ein interessantes Schild.

Wobei das wohl eher aus der Zeit der Militärmaschinen stammte denn von den kleinen Schuhkartons mit ihren 2 Windmühlen dran … 😉

In Richtung Kopenhagen wurde langsam wieder eingeladen.

So spazierten wir ein wenig durch die Stille. Nur unterbrochen durch das ein oder andere Flugzeug oder durch eines der wenigen Autos, die es hier gibt.

Der Ort selber sah dann ziemlich verloren und leer aus.

Kein Wunder, wenn der größte Arbeitgeber der Region, die amerikanische Luftwaffe, weg ist und eigentlich außer dem Flughafen und ein paar kleineren Unternehmen hier nichts mehr übrig ist. 491 Menschen leben hier und kommen nur mit Flugzeugen weg. Eine Straße in ein anderen Ort gibt es, wie schon gesagt, nicht.

Dafür aber ein recht starken Flugverkehr, teilweise standen bis zu 6 Maschinen auf dem Vorfeld.

Ein Busverkehr gibt es aber tatsächlich auch. Keine Ahnung, warum.

2 Taxen haben wir auch gesehen, die im Pendelverkehr zwischen dem Ort und dem Flughafen verkehrten.

Da wir den Abflug der großen Maschine aus der Nähe miterleben wollten, sind wir dann auch zurück zum Flughafen spaziert. Hier übrigens der völlig überlaufene Vorplatz des internationalen Flughafens von Kangerlussuaq.

Rush Hour kennt man hier eher nicht.

Im Terminal standen die letzten an der Security an.

Witzigerweise stand auf der Anzeige „Boarding in progress – please go to Security“. Geht auch nur, wenn der Weg hinter der Security zum Gate so etwa aus 3 Metern besteht.

Dann waren alle im Flugzeug und unter großem Gebrumme wurde der A330 zurück geschoben.

Ein letztes Gespräch mit der Crew und ab ging es zurück nach Kopenhagen.

Vollgas!

Nach dem Abflug das A330 wurde er merklich ruhiger. Die meisten Touristen waren entweder schon weiter unterwegs oder auf dem Weg zurück nach Dänemark. Und alle anderen bleiben hier, wir wir eben auch.

Meike wollte noch ein paar Sachen aus den Koffern holen, damit wir auf die Tour gehen können. Eigentlich sollte das Zimmer um 14 Uhr frei sein und wir würden daher erst nach der Tour unseren Raum beziehen können. Aber auf einmal wurde Jens von hinten freundlich angerufen …

Das Zimmer war also doch früher bezugsfertig und so konnten wir uns einrichten und alles wegpacken, was nicht unbedingt nötig war. Der Gang war, wie gesagt, schon sehr büro- oder auch kasernenartig. Seine Historie kann das Gebäude halt nicht verstecken.

Auf dem Zimmer dann einmal auspacken, sortieren und für die Tour vorbereiten.

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