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Ab zu den alten Griechen

Unsere Urlaubsplanung folgt ja manchmal nicht besonders nachvollziehbaren Regeln. Dadurch, dass wir seit dem Neuseeland-Urlaub 2012 mehr oder weniger einen Vielfliegerstatus bei dem einen oder anderen Programm haben, sind wir ja mehr oder weniger schon so versaut, dass wir seitdem versuchen mit möglichst wenig Aufwand diesen Status zu erhalten.

Seit 2014 sind wir (neben anderen Programmen) Mitglieder bei Miles&Bonus, dem Vielfliegerprogramm von Aegean Airways, einer regionalen Fluggesellschaft aus Griechenland, die Mitglied bei Star Alliance ist. Um den Gold-Status zu erhalten muss man jedes Jahr eine bestimmte Menge an Meilen fliegen und diese Menge hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Waren es Anfangs noch 12.000 Meilen egal mit welcher Fluggesellschaft der Star Alliance (wozu auch Lufthansa, Austrian, Swiss, LOT oder SAS gehören) sind es jetzt 24.000 Meilen, wenn darunter 4 Flüge mit Aegean sind. Dies liegt daran, dass das sogenannte „Griechen Gold“ vor allem von nordamerikanischen oder asiatischen Passagieren genutzt wurde, um einfach den höchsten Status bei Star Alliance zu erhalten. Um dem einen Riegel vorzuschieben, wurde die „mit 4 Aegean Flügen“-Regel hinzugefügt.

Vorteil für uns: Wir fliegen gerne nach Griechenland, außerhalb der Ferienzeiten gibt es immer gute Angebote von Düsseldorf oder Köln aus und daher standen wir Ende September mal wieder hier.

Ziel war diesmal keine griechische Insel, sondern die Hauptstadt Athen. Hier sind wir bislang immer nur umgestiegen und diesmal wollten wir uns die berühmte Stadt endlich mal selber anschauen.

CheckIn wie immer ohne größere Probleme und auch die Security war heute im Nu erledigt.

Danach ging es, da Aegean von den B- Flugsteigen abfliegt, die Hugo Junkers Lounge. Eine sehr, sehr laute und teilweise echt nervige Lounge, die wir nur im Notfall nutzen. Die Lufthansa Lounges sind hier echt vorzuziehen, aber die sind eben eine Ecke weg. Und für einen Kaffee und eine Cola reichte das hier auch aus, auch wenn man am Kaffeeautomaten lange anstehen musste.

So viel Zeit war dann aber auch nicht und schon ging es zum Gate. Regionale Spezialitäten wurden dabei links liegen gelassen …

Seit Island sind wir hier übervorsichtig und waren natürlich viel zu früh. Wie immer: Wenn wir rechtzeitig da sind, verschiebt sich das Boarding.

Immerhin stand das Flugzeug da, eine schöne neue Airbus 320neo.

Bei dem üblichen „Wir stellen uns schonmal hin, wer weiß ob wir überhaupt mitkommen!“-Spiel spielten wir nicht mit, sondern setzten uns in Sichtreichweite einfach hin.

Beim Boarding wurde heute streng darauf gedachtet, dass erst die Älteren und die Familien einsteigen. Und dann kam die Business Class. Also wir.

Genau: Mit unserem Gold-Status geht einher, dass wir 4 Upgrade-Voucher erhalten, die wir für Aegean-Flüge einlösen können. Bedeutet, dass wir für die 4 Flüge die günstigsten Tickets gekauft haben und uns dann in die Business Class upgegraded (gibt es das Wort überhaupt so?) haben.

Business Class klingt beeindruckender als es ist, denn in Europa bedeutet das ja in der Regel nur, dass man vorne sitzt, einen Platz in der Mitte frei hat und was zu Essen bekommt.

Uns was es egal: Urlaubsmodus aktiviert!

Ab geht es in Richtung Süden.

Zum Thema Essen gab es dann auch ein gedrucktes Menü und es wurden die Getränkebestellungen aufgenommen. Aegean punktet auch hier mit einer guten Auswahl an Weinen. Auch sonst fliegen wir super gerne mit dieser Gesellschaft: Saubere Flugzeuge, freundlicher Service, gutes Essen und in der Regel eine gute Atmosphäre an Bord.

Der Flughafen Frankfurt kam danach außerhalb des Flugzeuges in Sicht.

Wohingegen im Flugzeug das Essen in Sicht kam – gerade die Käse-Krokette und der Nachtisch waren super!.

Es folgte ein Sightseeing-Flug über die Alpen – es ging leicht westlich von Salzburg entlang mit einem wunderschönen Ausblick.

Ein echt schöner Flug. Auch die neuen Sitze hatten ein nettes Feature. Bei den Zeitschriften kann man eine kleine Klappe entdecken. Die kann man nach oben ausfahren und damit ein Handy oder ein Tablet fixieren und so Videos gucken ohne das Gerät auf seinem Schoß balancieren zu müssen. Sehr cool! Und so konnte man Monsieur Claude anschauen, wie er an den Schwiegersöhnen seiner Töchter verzweifelt.

Weiter geht es über den Balkan nach Griechenland.

Und schon begann der Anflug auf Thessaloniki. Da wir ja 4 Flüge brauchen, haben wir nicht den direkten Flug von Düsseldorf nach Athen gebucht, sondern machen einen Stop-Over in der zweitgrößten Stadt Griechenlands.

Ein schöner Anflug über die Bucht vor der Stadt, da der Flughafen östlich liegt.

Der Flughafen selber wurde vor kurzen renoviert und ist der zweite Hub von Aegean. Spannend, dass hier keine Fluggastbrücken, sogenannte „Finger“ existieren. Boarding wird hier über Treppen durchgeführt.

Ein weiteres „Zuckerl“ bei der Business Class von Aegean ist der Service. Beim Aussteigen stellt sich eine Stewardess einfach in den Gang zwischen Business und Economy und lässt niemanden durch, solange noch Gäste der Business Class nicht ausgestiegen sind. Bedeutet, dass man in Ruhe und ohne die ganzen „Ich stell mich schonmal an die Tür“-Menschen (die häufig genau die sind, die oben schon am Gate anstanden) erdulden zu müssen.

In Thessaloniki waren wir noch nie, daher waren wir über das effiziente Handling angenehm überrascht. Zuerst also die Treppe runter …

… dann zur Tür ins Terminal. Und gleich dahinter konnte man, wen man weiterfliegt, zum Abflugbereich gehen. Und wiederum gleich dahinter war die Lounge von Aegean.

Und die war wirklich sehr schön: Groß, hell, viele Sitzplätze und vor allem sauber.

Eine überaus umfangreiche Auswahl an Speisen überzeugte uns dann endgültig über diese Lounge, die von 0 auf ein Top 3 Platz in unserem internen Lounge-Ranking sprang.

Ach ja: Eine nette Auswahl an griechischen Weinen gab es auch.

So kann ein Stop-Over auch aussehen.

Endgültig begeistert waren wir als wir bemerkten, dass man für den Weiterflug aus der Lounge heraus boarden konnte. Nix anstehen, keine Vordrängler, nix mit „Ist das die Schlange für das Priority Boarding?“ – hier ging es einfach zur Tür und raus zum Flieger.

Kurz noch warten, bis der Autoverkehr keine Gefahr mehr darstellte.

Und ab zum Flieger.

Sehr cool – wenn es sich anbietet, werden wir dieses Routing gerne in Kauf nehmen. Wobei es auf der anderer Seite auch Zeit kostet, aber vielleicht kann man ja auch von Thessaloniki zu der einen oder anderen Insel fliegen.

Jetzt geht es aber erst einmal gen Athen, ein kurzer Hopps von 50 Minuten.

Überraschenderweise gab es auch hier was zu Essen.

Und kaum hatten wir aufgegessen, kam Athen in Sicht. Immer wieder faszinierend wie groß diese Stadt ist.

Der Großraum Athen inklusive Piräus hat fast 3,8 Millionen Einwohner, wobei es Schätzungen gibt, die aufgrund der nicht vorhandenen Meldepflicht in Griechenlands von über 5 Millionen Menschen ausgehen.

Landung im Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos zur „blauen Stunde“.

Und zum ersten Mal ging es nicht weiter, sondern zur Gepäckausgabe.

Selbiges kam dann auch recht schnell (noch ein Vorteil des Gold-Status: Das Gepäck hat überall Priorität beim Ein- und Ausladen. Na gut, außer in Düsseldorf …) und so ging es zum vorgebuchten Transfer zum Hotel an den Taxi-Stand.

Im Vorfeld hatten wir uns überlegt, ob wir uns trauen mit Bahn oder Metro zu unserem Hotel zu fahren. Hätte sicherlich auch geklappt, nur waren wir uns sicher, dass der Weg zu unserem im nördlichen Stadtteil Vathi liegenden Hotel schon aufwendig sein würde. Es gab auch widersprüchliche Kommentare, wie einfach der Transfer mit Koffern wäre und so haben wir uns für ein privaten Transfer mit welcomepickups.com entschlossen. Und das war sehr gut, denn kurz nach der Landung hat uns unser Fahrer Andreas per WhatsApp kontaktiert und uns gebeten Bescheid zu geben, wenn wir unsere Koffer hätten. Haben wir gemacht und so tauchte er kurz danach auf, packte unsere Sachen in das saubere Auto und fuhr uns die 45 Minuten zum Hotel.

Durch den Feierabendverkehr Athens.

Dabei machte er nur dann Konversation, wenn es sich anbot. Er fuhr super angenehm und war sowas wie das exakte Gegenteil des durchschnittlichen Kölner Taxifahrers.

Hotel war übrigens das Novotel Athens, klar wegen der Punkte, denn auch hier sind wir Mitglieder eines Bonusprogramms. Das Hotel selber ist groß, etwas in die Jahre gekommen und hier und da etwas schmuddelig anzuschauen. War uns aber egal, dann das Zimmer würden wir ja eher weniger brauchen, so unsere Hoffnung.

Was aber schön war: Die Dachterrasse mit Pool und Restaurant/Bar. Und Blick auf die Akropolis.

So kann ein Anreisetag beginnen. Etwas enthusiastisch haben wir dann noch was zu Essen geordert, was Jens in eine kleine Kriese stürzte, denn 3 große Langusten in einer sehr gut Flecken produzierenden Tomatensauce hatte er nicht erwartet.

Außerdem ist er nicht so geübt darin die Dinger zu pulen – aber irgendwie ging es auch.

Und so bestellten wir was Wein, genossen die etwas frischere Luft und den Abend. Und tranken auf den Beginn unseres Athen-Urlaubs!

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