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Restaurant Gaijin Helsinki

Nachdem wir also nun unsere Sachen (was aktuell eine Handtasche und ein Rucksack ist) auf das Zimmer gebracht hatten, ging es zum Abendessen.

Im Vorfeld hatten wir uns das eine oder andere Restaurant für diese Reise überlegt und uns dabei eine sehr luxuriöse aber dennoch sehr abwechslungsreiche Auswahl zusammengestellt. Was auch bedeutet: In diesem Urlaub würde es den einen oder anderen Gourmet-Blog geben. Womit wir aber nicht gerechnet haben: Das wir ohne Klamotten diese Reise beginnen würden. Unsere Koffer waren ja beide aktuell unauffindbar, die Verlustmeldung bei Lufthansa war zu dem Zeitpunkt noch offen und wir wussten nicht, was uns die nächsten Tage noch bevorstehen würde.

Da wir das aktuell aber auch nicht ändern konnten, haben wir uns entschlossen den ersten Restaurantbesuch wie geplant durch zu führen. Also mehr oder weniger, denn ursprünglich war ein Tisch für 20 Uhr geplant, was durch die verspätete Ankunft in Helsinki und die Sache mit dem Gepäck was nach hinten verlegt wurde. Das Restaurant was wir heute Abend als Einstieg besuchen wollten, war da aber spontan und hat auf eine eMail kund getan, dass wir auch später kommen können und sie uns auch dann noch ein Omekase-Menü geben würden.

Also machten wir uns auf einen kleinen Spaziergang durch das bereits dunkle Helsinki und standen mehr oder weniger pünktlich vor dem Restaurant Gaijin.

Einem auf japanische und koreanische Fusion-Küche spezialisiertes Restaurant, was sogar im Guide Michelin eine Erwähnung findet. Nach einer eher nordische kühlen Begrüßung wurden wir an einen Tisch hinten im Restaurant gesetzt, wo wir neben einem anderen Pärchen an einem Tisch mit eingelassenem Grill (aber abgedeckt) platziert wurden.

Ach ja, Wasser gibt es in Finnland immer dabei und als Flatrate, d.h. mal zahlt einmal Wasser und bekommt so oft man will nachgeschenkt.

Für uns war aber, neben dem Wasser, das Menü mit der Getränkebegleitung das Ziel. Meike blieb dabei alkoholfrei, denn eine Erkältung war noch merkbar und für den Urlaub wollte sie sich verständlicherweise schonen. Also begann es mit einem spannenden alkoholfreien Chardonnay.

Dazu gab es Tartar auf einem Shiso-Blatt, Trüffelmajo, eingelegten Pilzen und Schnittlauch.

Super lecker und genau unsere kulinarische Richtung. Trink-Technisch ging es für Jens hier mit einem handgemachten Sake los.

So war schon einmal gut. Der Service war freundlich, wenn auch etwas langsam und manchmal von anderen Tischen länger in Beschlag genommen. Das Essen war aber super, die Getränke selten lange leer und wir vergaßen sogar manchmal, dass wir in den Klamotten die wir trugen auch schlafen müssen.

Zur Ablenkung … nein, als nächstes Highlight dann das Sashimi! Herausragend dabei der finnische Süßwasserfisch unten links.

Sagenhaft lecker und völlig überflüssig mit Wasabi und Ponzu gereicht.

Danach dann in Richtung Tempura: Super Garnelen, sehr dünner Tempura-Teig, grandiose Chili-Majo und ein einfacher Fenchel-Salat.

Mehr geht nicht. Eine Aussage, die genau 6 Minuten hielt, denn danach gab es Jakobsmuscheln in XO Sauce.

Und die Sauce schütteten wir uns auf den dabei gereichten Reis, denn die Sauce war sowas von lecker. Und sie setzte auch eine Art von Richtung, denn die nächsten Gänge waren ebenfalls von sehr reichhaltigen, scharfen und würzigen Saucen geprägt.

Als erstes die Rippchen.

Wozu Jens, der ja die alkoholische Begleitung gebucht hatte, einen spannenden Rotwein bekam. Ungewohnt, aber überraschend ergänzend zu den Koriander-Chili-Aromen.

Meike ging ablenkend mit einem Bloody Mary nur mit Gurke eine etwas konträre Richtung ein.

Beide Getränke auf ihre Weise sehr spannend – genau wie das Essen selber. Aber genau das war es, was wir uns vom ersten Abend erhofft hatten: Spannung mit japanisch-koreanischem Touch.

Apropos „koreanisch“: Der Eintopf mit Schwein schrie schon quasi „Korea“.

Jens does approve this!

Ein wirklich sehr authentisches Essen, was natürlich aufgrund der Sprache, der Darreichung und auch ein bisschen von den Aromen nicht ganz an unsere Erfahrungen in Japan und Korea heran kommt. Aber es wurde bei uns dennoch mehr als einmal die Erinnerung an ein Essen, ein Erlebnis oder einfach nur einen Gedanken in einem unserer Reisen in diese Länder erzeugt, was etwas ist, was Essen für uns nun einmal zu so einem Erlebnis macht.

Nachtisch Zeit, sowohl vom Getränk (Matcha-Sour) her …

… als auch auf dem Teller.

Eine etwas wilde Kombination, die aber eine schöne finnisch-asiatische Kombination darstellt, denn die Beeren haben gerade Saison.

Noch ein Espresso für Jens und dann ging es zurück zum Hotel. Ein kulinarisch hervorragender erster Abend in Helsinki ging zu Ende und wir waren guter Dinge, was die folgenden Restaurants angehen würde. Zumindest das scheint ja zu klappen, im Gegensatz zu unseren Koffern …

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