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Wir mögen Regen nicht mehr …

Morgens in Paihia. Draußen prasselt immer noch der Regen auf die  Strasse und unser Auto. Das Aufstehen fällt daher etwas schwer, weil wir uns nicht wirklich vorstellen können, dass wir heute etwas sinnvolles tun können. Die Hauptbeschäftigungen hier sind laut unserem Lonely Planet Reiseführer nämlich auf dem Wasser zu finden und da fährt die letzten Tage niemand mehr hinaus.

Der Grund lässt sich in der hiesigen Tageszeitung nachlesen:

Also machen wir Alternativpläne und fahren, um diese erweitern oder zumindest bestätigen zu lassen, zum hiesigen iSite. Dort angekommen lesen wir allerdings, dass heute nachmittag in der Tat einige Bootstouren geplant sind. Hmmm … kurz überlegen, schnell eine buchen (Fuller´s Hole in the rock-Tour) und auf halbwegs passables Wetter hoffen. Der Verkauf von Tabletten gegen Seekrankheit lässt schonmal auf nix gutes hoffen.

Vorher fahren wir aber zu einer unserer Alternativpunkten, den Waitangi Treaty Grounds. Hier wurde am 2. Februar 1840 der Vertrag zwischen den Maori und der britischen Krone geschlossen, auf dem auch heute noch die Gleichberechtigung zwischen den Ureinwohnern und den zugewanderten Weissen basiert und die quasi die Gründung Neuseelands bedeutete. Unterschrieben wurde der Vertrag von über 500 Maori-Häuptlingen. Und das, obwohl es Übersetzungsprobleme zwischen der englischen und der in der Sprache der Maori verfassten Version gibt.

Hier findet man neben dem Treaty House des Briten James Busby und dem Versammlungshaus der Maori auch ein Kriegskanu (Ngatokimatawhaorua), 35 Meter lang und mit Platz für 150 Personen.

Wir haben uns eine Führung gegönnt, während der wir eine Stunde lang von einer Maori die Geschichte dieses Platzes, des Vertrags und der Maori hier in Paihia näher gebracht bekommen haben. Sehr interessant!

Die Familie oder auch der Clan, wenn man so will, ist ein zentrales Element der Maori Kultur. Im Versammlungshaus beispielsweise findet man die bekannten Schnitzereien der Maori, die allesamt Ahnen darstellen, deren Namen und Verbindungen den heute lebenden Maori immer noch bekannt sind. O-Ton unseres Guides: „Diese Skulptur da ist meine Großmutter in 17. Generation“ …

Von Waitangi aus sind wir, weil bis zur Abfahrt unseres Bootes noch Zeit war, zu den Haruru Falls gefahren.

Glücklicherweise haben wir erst später gelesen, dass gestern die Bewohner des auf der anderen Seite der Falls gelegenen Hotels evakuiert wurden … waren aber auch jetzt noch immense Wassermassen, die die Fälle hinuntergeschossen kamen.

Dankenswerterweise machte uns ein Schild darauf aufmerksam, dass hier Neuseeländer leben. Die scheinen aber ein Problem mit Hunden zu haben …

😉

Dann ging es zum Pier und nach einer Wartezeit, die wir mit Kaffee, Karottenkuchen (Meike) und Fudge (Jens) verbracht haben, ging es auf ein Boot und ab zur Nachmittagstour zum Hole in the Rock.

Auf dem Weg haben wir dann sogar Delfine zu Gesicht bekommen.

Und wir hätten nicht gedacht, dass es

a) so viele sind und sie

b) so nah kommen.

Sogar ein kleiner war dabei.

Die Delfine waren recht verspielt und schwammen immer wieder zu den Booten hin. Laut Gesetz dürfen übrigens nur maximal drei Boote zu einer Delfin-Gruppe hinfahren, damit die Tiere nicht unnötig gestresst werden und notfalls abhauen können. Die Delfine heute haben eher den Eindruck gemacht, dass sie Spaß daran hatten, sich im Sog der Boote durchschütteln zu lassen oder neben dem Boot hergeschwommen sind.

Eine sehr beeindruckende Begegnung. Wobei wir ja noch mehrere weitere Begegnungen mit Delfinen geplant haben – mehr dazu später.

Nach einer kurzen Fahrt waren wir dann am Hole in the Rock, einer Insel am Nordende der Cape Brett Halbinsel, in der durch die Gezeiten ein Loch entstanden ist, welches quasi eine Durchfahrt bietet. Aufgrund der, nennen wir es mal „rauen See“ hat unser Kapitän entschieden nicht hindurchzufahren. Fanden wir auch gut so …

Auf dem Rückweg haben wir noch für eine Stunde auf einer Insel (Urupukapuka Island) Halt gemacht und konnten dort unsere Füße vertreten und ein paar schöne Ausblicke geniessen

Auch ein Schaf haben wir hier getroffen. Das arme Tier war total überfordert durch die auf einmal auftauchenden Wanderer und hat, nach einer kurzen Flucht (ca. 5 Meter) eine Art Schockstarre eingenommen und sich bis zu unserer Abreise nicht mehr bewegt. Auch eine Art der Stressbewältigung …

Schaf

Nach der Rückfahrt haben wir noch am Hafen unser Abendessen eingenommen – 15 kleine Shrimps als Vorspeise und ein leckeres Steak als Hauptgang. Und jetzt bereiten wir uns auf die Fahrt nach Rotorua morgen vor. Drückt die Daumen, dass die Strassen nicht mehr gesperrt sind.

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