Zum Inhalt springen

Etwas Eisenbahn im Bayerisch Eisenstein

Kein Blog ohne Bahn. Nicht, dass jemals eine Chance bestanden hätte, dass dies passiert – dieses Mal wollten wir das Thema nur so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. Fürs Erste.

In Bayerisch Eisenstein gibt es ein kleines, aber feines Bahnmuseum: Das Localbahnmuseum.

Dieser kleine Ort hat nämlich eine recht umfangreiche Tradition mit der Eisenbahn. Der Tourismus wurde hier nicht zuletzt durch die Anbindung mit der Eisenbahn erst möglich. Entsprechende Werbemaßnahmen taten ihr übriges.

Das Museum wird vom Bayrischen Localbahnverein betrieben, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Geschichte der Eisenbahn im Freistaat Bayern zu konservieren und dokumentieren. Der Verein nennt viele Lokomotiven, Waggons und Triebzüge sein eigen und stellt hier einige davon im ehemaligen Lokschuppen aus.

Einige Lokomotiven sind sehr gut hergerichtet bzw. fahrtüchtig. Und glücklicherweise (für uns, nicht für den Verein) war nicht viel los und so konnte man sich in Ruhe umschauen.

Andere Ausstellungsstücke sind noch mitten in der Wiederherstellung wie dieser VT 07 Triebwagen der Lokalbahn Lam-Kötzting der Regentalbahn Aktiengesellschaft von 1939.

1939 war ein spannendes Jahr für Bayerisch Eisenstein, das bis dahin lediglich „Eisenstein“ hieß. Erst durch die Besetzung der Tschechei 1939 durch die Deutschen kam der Zusatz „Bayerisch“ hinzu.

Neben den Loks ab es noch viele kleine Ausstellungsstücke. Insider: Das hier wäre fast mitgenommen worden, alte Reflexe der Familie …

Einen alten Triebwagen konnte wir dann auch betreten – lange Fahrten auf diesen Holzbänken würden wir vermutlich mit Rückenschmerzen bezahlen. Witzigerweise schreibe ich das gerade in der Regionalbahn nach Donauwörth mit bequemen Sitzen, Klimaanlage, 120 km/h, WLAN, …

Auch auf dem Bahngelände draußen konnte man sich umschauen, zu sehen gab es aber nicht viel.

Das hier ist übrigens der deutsche Teil des Bahnhofes, der zwei Anschriften hat: Bahnhofstraße 54, Bayerisch Eisenstein und Debrník 30, Železná Ruda. Durch den Bahnhof geht heute die Grenze zwischen der tschechischen Republik und Deutschland. Es gibt ein Bahnhofsgebäude auf jeder Seite und die deutschen Züge enden auf der deutschen Seite und die tschechischen auf ihrer Seite. Anekdote: Die tschechischen Züge müssen ab und an umsetzen und tun dies via der deutschen Seite – technisch gesehen begehen sie dabei eine Grenzverletzung, gäbe es nicht die europäische Union und das Schengener Abkommen. In was für schönen Zeiten wir eigentlich leben wird an sowas wieder ein wenig klarer.

Also wieder rein ins Gebäude und zurück zum Eingang. Dabei gab es noch diesen Schienen-Prüfwagen mit einem Automotor als Antrieb zu sehen.

Witziger der Tacho, der Geschwindigkeiten bis zu sehr optimistischen 90 km/h suggeriert.

Also ich hätte bei der Klapperkiste schon ab 20 km/h Angst, dass die Büchse auseinander fällt.

Fast schon rausgegangen haben wir noch gesehen, dass im Obergeschoss des Gebäudes eine Ausstellung eines Fotografen über Nebenbahnen der deutschen Eisenbahn zu finden ist.

Sehr beeindruckende und sehr schöne Fotos aus der „guten, alten Zeit der Bundesbahn“.

Ein kleines, aber feines Museum in einem historisch sehr interessanten Ort.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.