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YOSO Andernach

Nachdem wir nach der Wanderung nach Miesenheim wieder zu unserem Auto gefunden hatten, ging es zurück nach Andernach. Mit einem kleinen Halt an einer Tankstelle, wo ein stark zuckerhaltiges Getränk für Jens, etwas gesundes für Meike und Benzin für das Auto gekauft wurden.

Danach aber direkt zum Ochsentor in Andernach, wo wir, quasi schon in Gewohnheit, das Auto auf einem öffentlichen Parkplatz für opulente 5 Euro pro Tag parkten. Von da aus sind es nur ein paar Schritte zum „Hotel am Ochsentor„, wo wir uns wie schon vor einem Jahr ein Zimmer gebucht haben.

Vorteil hier: Die Lage! Denn direkt neben dem Ausgang des Hotels liegt der Eingang zum Restaurant Yoso, wo wir einen Tisch reserviert hatten.

Das Yoso, ein auch 2021 mit einem Michelin Stern dekoriertes Restaurant, gehört weiterhin der gebürtigen Koreanerin Sarah Henke, welche dort ihr kleines koreanisch-französisches Fusion-Reich aufgebaut hat.

Da wir in Rheinland-Pfalz sind, waren die Restaurants schon etwas früher geöffnet als in Nordrhein-Westfalen – dennoch war es hier auch noch für alle recht neu Gäste zu empfangen.

Vom Interieur her hatte sich nicht viel zu unserem letzten Aufenthalt in 2020 (krass, nur ein Jahr her!) geändert. Dieses Mal wurden wir allerdings mehr an den Rand gesetzt. Neben einem kleinen Regal, welches Jens anfangs doch etwas ablenkte …

Nachdem wir dann aber unsere Standard-Order abgegeben hatten („Beide das Menu, beide mit Getränkebegleitung“) ging das Feuerwerk mit dem Gruß aus der Küche los: Eine Ceviche und eine gebackene Praline mit Pulled Pork sollten unseren Gaumen anregen.

Taten sie auch – wie auch beim letzten Mal fanden wir viele kleine, subtile Aromen, die uns relativ schnell an die eine oder andere Situation in Südkorea erinnerten. Immer wieder faszinierend, was Essen so in einem hervorrufen kann.

Als erster Gang des Menus dann eine hervorragende Makrele mit Nashi-Birne, kleinen Pilzen und Gemüse dabei.

Sehr, sehr gut! Gerade die doch recht fette Makrele mit dem leichten Gemüse und den feinen Bulgogi-Aromen dabei … sehr gut!

Dazu gab es übrigens, auch wie beim letzten Mal, eine sehr passende und gut gewählte Getränkebegleitung. Teilweise sehr klassisch wie der 2016 Gamlitzer Weißburgunder vom Sattlerhof bei der Makrele. Und teilweise sehr kreativ – da kommen wir noch zu.

Nächster Gang: Hummer, WanTan und verschiedener Blumenkohl.

Bei dem Blumenkohl hatten wir die Sorge, dass das schon in Richtung der sauer eingelegten Gemüse aus Japan geht. Ging es nicht, passt sehr gut zu den WanTan und dem Hummer Espuma mit dem Shichimi Togarashi darauf (damit glänzen wir immer, dass wir das so erkennen – eigentlich ist das oft nur geraten). Hierzu gab es dann einen sehr spannenden 2017 Hermes Diactoros II aus Italien (Region Lazio).

Zwischendurch beobachteten wir die anderen Tische (wieder sehr verschiedene Charaktere an den anderen Tischen, von „Boomer“ bis „zum ersten Mal im Gourmet Restaurant“, von „DYKWIA“ bis zu „Nett“) und unterhielten uns über dies und das.

Und dann ging es schon mit dem Kabeljau und Aubergine weiter. Dazu eine vorzügliche Curry Sauce, welche schon gut gewürzt war und daher dem Ganzen einen starken indischen Touch verpasste.

Als Wein dazu ein 2017 Chardonnay von Au Bon Climat (Santa Barbara), welcher tatsächlich auch wieder sehr begleitend und unterstützend für das doch stark gewürzte Essen fungierte. Klasse – so macht Essen Spass!

Dann der erste Hauptgang auf den wir uns im Voraus schon sehr gefreut hatten: Presa mit Kimchi. Genau die Richtung, weswegen wir den letzten Besuch in so guter Erinnerung hatten und der Grund, weswegen wir auch dieses Mal sehr zufrieden waren.

Gute Produkte werden mit einer sehr guten, asiatisch angehauchten, Verarbeitung zu fantastischen Gerichten kombiniert – right up our alley. Dazu dann noch eine Traube, welche wir auch sehr gerne mögen: ZInfandel (diesmal in einem 2014 aus Kalifornien (Ridge, East Bench ist die Lage).

Auch hier kamen wieder einige Erinnerungen an Korea oder auch Japan bei uns hoch, noch lange nachdem wir traurig den letzten Bissen in den Mund genommen hatten.

2. Hauptgang: Perlhuhn, Sellerie und Ananas. Handwerklich sehr ansprechend aufbereitet mit (Jens achtet ja sehr darauf) einer recht krossen Haut. Auch hier sehr pan-asiatisch mit Teils koreanischen und Teils indischen Aromen – trotzdem sehr stimmig.

Dazu ein schöner und auch wieder sehr begleitender Pinot Noir (2017 Kutch, Bohan Vineyard). Wir waren glücklich!

Gerade die super aufmontierte Sauce kombinierte das Perlhuhn mit den künstlerischen Cremes, Gelees und der Rolle. Klasse Gericht!

Danach gab es ein recht erfrischendes Pre-Dessert, um den Magen auf den Nachtisch einzustimmen. Nichts beeindruckendes, aber gerade die Grapefruit tat ihren Dienst.

Danach ein Klassiker, den wir schon aus dem Kochbuch kennen: Das YOSO Snickers!

Tatsächlich erinnerte es uns an das „Don´t call it Snickers“ im Johanns in Waldkirchen in 2020. Also von den Aromen her, nur eben vollständig anders interpretiert und hergestellt.

Für uns ein sehr cooles Ende eines vorzüglichen Essens. Bedeutet: Wir werden wiederkommen. Danke an das Yoso-Team!

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