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Der letzte Abend in Ilulissat

Nachdem unser Boot von der Rückfahrt aus Ilmanaq am Kai festgemacht hatte, ging es wieder darum mit einem Bus zu fahren. Was die letzten Tage ja immer wieder etwas Chaos bedeutet hatte, denn irgendwie war es immer so, dass zu wenig Bus für zu viele Menschen bereit stand. Und so war es auch heute, hätten mehrere Gäste und vor allem das mitreisende Personal aus dem KOKS und der Ilmanaq Lodge nicht gesagt, dass sie zu Fuß gehen, wären wieder Leute am Kai stehengeblieben.

So passte aber alles gerade mal so und wir konnten auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und ein letztes Mal durch den Hafen fahren.

Kein Wunder, dass man gerade daran arbeitet die Abfahrten für die Touristen aus diesem Teil des Hafens zu verlegen.

Aber das wird noch was dauern, denn es wird hier an allen Ecken gebaut und besonders lange hat man ja nicht im Jahr Zeit hier zu arbeiten.

Tschüß kleiner Hafen – Du wirst uns fehlen und wars der Ausgangspunkt für mehrere Touren, an die wir uns lange, wenn nicht sogar für immer, erinnern werden.

Hotel Icefjord zum dritten Mal und dieses Mal mit dem schlechtesten Zimmer. Wir sind uns sicher, dass wir eigentlich eine andere Zimmerkategorie gebucht hatten, weil wir aber recht müde waren, haben wir keine großen Diskussionen angefangen. Der Generator und die merkwürdige Lage zu einem halb-öffentlichen Weg und dem Parkplatz war aber echt nicht toll.

Auf dem Zimmer ruhten wir uns dann ein wenig aus und fingen schon einmal an unsere Koffer wieder so umzupacken, dass wir unter die 20kg Grenze bei Air Greenland kommen. Dazu mussten wir nämlich die ein oder andere Sache ins Handgepäck auslagern. Darüber hinaus wurden Bilder gesichtet und vielleicht noch ein Nickerchen gemacht.

Abendessen gab es dann ein letztes Mal hier im Hotel. Interessanterweise war das Menü dieses Mal vorgegeben und man konnte auch nichts austauschen. Auch beim Hauptgang war keine Auswahl möglich, was recht forsch kundgetan wurde.

Irgendwie hatten wir den Eindruck, dass der letzte Abend unter keinem guten Stern stand, zuerst mit dem Zimmer, dann mit dem Abendessen, …

Aber geschmeckt hat es doch schon, zumindest die Vorspeise.

Beim Hauptgang, Rentier mit roter Beere und Blumenkohl, dann die nächste Enttäuschung: Bei den Fleischstücken waren zwei dabei, die absolut nicht essbar waren, weil knorpelig und mit Sehnen durchsetzt.

Schade, denn wir hatten uns eigentlich darauf gefreut und bislang waren die Erfahrungen ja auch gut gewesen. Auch der Hinweis auf die Fleischqualität wurde nicht besonders ernst genommen, fanden wir zumindest.

Naja, wenn man sich heute nicht verbessern will, dann ist das halt so.

Und weil wir uns den letzten Abend durch nichts und niemanden vermiesen lassen wollten, holten wir uns einen Gin & Tonic beziehungsweise einen Kakao und schauten Eisberge an.

Und dann wurde es noch ein angenehmer Abend, denn neben uns setzte sich ein Vater-Tochter-Paar aus Deutschland. Genauer kamen sie aus Siegen und somit ja quasi „um die Ecke weg“, wobei die Tochter in Hannover lebt.

Mit den beiden quatschten wir über die Erlebnisse in Grönland, tauschten Restaurant-Tipps im Siegerland gegen welche in Köln und genossen einfach den Abend.

Und da auf dem Wasser auch einiges an Bewegung war, war keine Langeweile angesagt.

Irgendwann bemerkten wir beim Blick auf die Uhr, dass uns die Mitternachtssonne wieder einmal einen Streich gespielt hatte und da morgen ja der Rückflug anstand und es ein langer Tag werden sollte, verabschiedeten wir uns und gingen in unser Zimmer.

Wo das mit der Sonne weiterhin ein Problem war, denn die Jalousien waren nicht besonders blickdicht und außerdem kaputt.

Aber ein paar Stunden Schlaf gelangen uns dann doch schon, bevor wir so spät wie möglich beim Frühstück aufschlugen und ein letztes Mal mit Blick auf den Fjord aßen.

Da bis zum Abflug noch etwas Zeit war, setzten wir uns einfach raus und sogen alles noch einmal in uns auf.

Tja und dann hieß es: Auf Wiedersehen, Farvel und Baj (ja, die Grönländer haben auch Lehnworte aus dem Englischen wie beim „bye“) und mit dem Shuttlebus zurück zum Flughafen.

Der Shuttlebusfahrer war jetzt eher ergebnisorientiert und wollte uns so schnell wie möglich zum Flughafen bringen, was gerade eine jüngere Passagierin nicht so toll fand.

Und so musste sich die Kleine leider am Flughafen beim Aussteigen das Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Uns ging es gut, das immer schlechter werdende Wetter machte den Abschied etwas leichter und der Ausblick auf Dunkelheit lies uns sogar dem heutigen Ziel Kopenhagen entgegenfiebern.

Davor standen aber noch 2 Flüge an.

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