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Ab in die Berge nach Zakopane (also … vielleicht)

Nachdem wir gestern Abend nach der Tagestour in das Salzbergwerk und Auschwitz nur noch in einer Art Restaurant-Kneipe waren und dort nur sehr überschaubare Qualität und Quantität zum Abendessen hatten, ließen wir es uns nicht nehmen heute morgen noch einmal dem Frühstücksbuffet unsere Aufwartung zu machen.

Was im Übrigen sehr gut und immer mit einer kleinen Überraschung war, wie zum Beispiel koreanischen Dukboki mit ordentlicher Menge Gochujang. Pluspunkt für das Tribe Krakow.

Auch heute hatten wir wieder eine im Voraus gebuchte Tour. Da wir kein Auto mieten wollten, bliebt uns ja auch wenig anderes übrig, um die nähere Umgebung zu erkunden. Glücklicherweise ist Krakau eine touristisch gut erschlossene Stadt und somit standen uns diverse Optionen zur Verfügung. Gebucht hatten wir einen Tagesausflug nach Zakopane, eine rund 90 Kilometer südlich in der Tarta liegende Stadt, die dem geneigten Wintersport-Enthusiasten recht bekannt vorkommen sollte.

Dort sollten wir ein bisschen die Landschaft, was zu Essen, die Berge und am Ende auch eine Therme kennenlernen. Der Anbieter „Thousand Miles“ punktete mit einem kleinen Bus und vor allem einem Abholort direkt um die Ecke, welchen wir nach 5 Minuten erreichten.

Relativ pünktlich kam dann auch der Kleinbus und wir stiegen gemeinsam mit zwei britischen Damen ein.

Und … Kleinbus war wörtlich zu nehmen. Wir hoffen inständig, dass der Bus nicht voll werden würde, denn gerade konnte Jens hjer einfach nicht sitzen.

Aber glücklicherweise blieben drei Plätze frei und so ging es auf die 90 Kilometer. Oder, wir waren eben in Polen, die knappen 1 1/2 Stunden Autofahrt.

Das Wetter war heute allerdings leider ein deutlicher Spielverderber, denn normalerweise sollte man schon auf der Hinfahrt die Berge rund um Zakopane sehen können. Wie bei unseren Urlauben üblich wurde da mehr oder weniger nix draus.

So ging es am Ende über eine Landstraße zu einem kleine Ort bei Zakopane namens Chochołów, der für seine Holzhäuser berühmt ist und wo eines der ältesten Häuser der Region steht. Von den Werbetafeln abgesehen war dies aber eine relativ langweilige Sache.

Das „älteste Haus der Region“ war zwar schon schön anzusehen, liegt aber einfach an einer Durchgangsstraße und somit nicht besonders touristisch reizvoll. Der Nieselregen tat hier noch sein übriges, dass die Stimmung nicht so toll war. Unser Guide Marko tat aber sein bestes um gute Laune zum grauen Himmel zu machen und zeigte beste Robinson-Club-Animateur-Qualitäten.

Inzwischen haben wir auch gemerkt: Ohne mindestens eine Kirche geht keine Tour in Polen! Und so ging es zu einer (geschlossenen) Kirche, die aber auch wirklich schön anzusehen war.

Hier wurde dann ein Gruppenfoto gemacht, was dann im Anschluss per WhatsApp geteilt wurde. Übrigens fand die gesamte Klärung vorab und die Kommunikation während der Tour via WhatsApp statt, was sehr angenehm war.

Holzhäuser hatte es hier genug.

Nächster Programmpunkt: Käse und Wodka!

Oscypek ist ein polnischer Schafskäse mit geschützter Ursprungsbezeichnung und wird ausschließlich von Mai bis September hergestellt. Nachdem der Käse in eine Form gebracht wird und gereift wird, trocknet der Käse 12 bis 24 Stunden und wird 3 bis 7 Tage kalt geräuchert. Und den sollten wir hier probieren.

Aber nicht bevor wir den lokalen Wodka probiert haben, was Marko sehr, sehr deutlich machte! 😉

Der Käse schmeckt ein bisschen wie Haloumi, nur geräuchert und im warmen Zustand etwas fester. Mit Beeren-Marmelade aber sehr lecker!

Wie üblich fragten wir, trotz Sprachbarriere mit der Herstellerin des Käses, die nur Polnisch sprach, nach der Herstellung und durften ein wenig in die Öfen und Töpfe schauen.

Der nächste Programmpunkt hieß „Bergpanorama anschauen“!

Ähhh … naja. War so semi erfolgreich …

Ebenfalls sollte im Programm die Fahrt mit der Standseilbahn enthalten sein, diese ist allerdings kurzfristig ausgefallen. Dies wurde uns aber im Vorfeld mit der Option einer Umbuchung oder Stornierung mitgeteilt und war somit, im Gegensatz zum Wetter, bekannt.

Ab hier konnten wir uns alle auf eigene Faust Zakopane anschauen.

Zakopane ist eine der südlichsten Städte und die höchstgelegene Stadt Polens. Die höchsten Berge Polens gehören teilweise zur Gemeinde und die Stadtmitte befindet sich in einer Höhe von 838 m n.p.m. Südlich an die Stadt grenzt der Nationalpark Hohe Tatra. Über der Stadt befinden sich die vier Hausberge Zakopanes: Nosal, Giewont und Kasprowy Wierch südlich des Zentrums in der Westtatra sowie Gubałówka nördlich des Zentrums im Pogórze Gubałowskie.

Und es ist halt ein Skiort und sieht auch dementsprechend aus. Und ein Skiort ohne Schnee ist ja schon … etwas karg. Die Touristenläden, die alle entweder die gleichen Mützen, Käse oder Wodka anboten waren auch schnell abgefrühstückt und so machten wir uns auf etwas zu Essen zu finden.

Xavier aus dem Folga vorgestern Abend hatte uns noch mit einer Empfehlung versehen und wir dachten uns: Besser als nix, also gehen wir da hin. Das Restaurant lag auch einmal quer durch die Fußgängerzone und so konnten wir uns alles mal anschauen.

Wie gesagt: Ein Touristenort!

Unser Ziel sah da eher so aus, als würde es hier hingehören.

Innen drin war es dann wirklich schön und neben uns nur eine Handvoll ausländische Touristen und viele Polen.

Die Bedienung sprach sehr gutes Englisch und so bestellten wir das eigene Bier und ein paar Vorspeisen.

Oder wie man auch sagen könnte: Zu viele Vorspeisen!

Aber alles sehr lecker. Der selbst geräucherte Aal mit einer sehr zitronigen Sauce, die Blutwurst mit einem Berg von Sauerkraut wie ihn Jens Oma Erna immer gemacht hat. Die Lammbratwurst auch und die saure Mehlsuppe, Zurek, war dann der Killer. Sowohl geschmacklich als auch von der Menge her.

Ein kleiner Übersetzungsfehler schlich sich dann bei Jens ein, denn ein Honigbier wollte er eigentlich nicht bestellen. Aber Meike „opferte“ sich hier ja gerne, wenn Jens ihr das Schwarzbier abnimmt … 😉

Satt und zufrieden ging es dann zurück zum Parkplatz an der Talstation der Bergbahn. Die immer noch nicht fuhr.

Und dann ging es zum letzten Programmpunkt des Tages: Die Thermalbäder von Zakopane, Terma Polana Szymoszkowa genannt.

Dort hatten wir dann 3 Stunden, um uns im warmen Wasser zu erholen und, da es auch mehrere Poolbars gab, noch das ein oder andere Bierchen zu konsumieren. Unsere britischen Mitreisenden taten es uns gleich und so lagen wir eigentlich nur hier herum, quatschten und tranken zwei, drei Biere.

Vom Außenbecken sollte das Massiv des Giewont gut zu sehen sein, aber da hatten wir eh keine Hoffnung mehr.

Eine kleine Besonderheit dieser Therme: Man muss vor Betreten des Umkleidebereiches übrigens seine Schuhe ausziehen. Was am Anfang zu etwas Konfusion geführt hat genau so wie die Schließfächer, wo man an einem zentralen Schloss in der Mitte der Schrankreihe seinen Schlüssel ranhalten musste und dann sein eigentliches Fach öffnen konnte.

Im Bad selber schafften wir mehr oder weniger alle Becken einmal zu besuchen, es war aber auch laut Marko nicht so viel los wie in der Hochsaison.

Überflüssig zu erwähnen, dass die Kombination von einer Busfahrt plus Wodka plus viel Essen plus warmen Wasser die Rückfahrt … sehr ruhig haben werden lassen. Zakopane hat sicherlich viel mehr zu bieten als wir an dem Tag, auch aufgrund des Wetters, gesehen haben. Ein Tag ist da schon fast zu wenig, bei schönem Wetter kann man hier sicherlich auch viel mehr machen.

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